Kommentar
11:00 Uhr, 18.07.2022

ESG ist out bei den Anlegern

Im Rahmen der Umfragen die sentix wöchentlich erhebt werden verschiedene Präferenzen der Anleger abgefragt.

Der Hype um ESG-Themen (Environment, Social, Governance Anlagekriterien) und Aktien, die möglichst stark auf ESG ausgerichtet sind, war in den letzten Jahren enorm und erreichte im vergangenen Jahr ein markantes Peak. Seither wollen immer weniger Anleger ESG-Aktien in ihren Depots haben. Was sind die Gründe?

Die Aktien brachten kein Geld (mehr)

Machen wir uns nichts vor, wir sind alle an der Börse unterwegs, um Geld zu verdienen. Solange man mit ESG-Themen gutes Geld verdienen kann, sind wir alle gerne dabei. Wenn es aber wieder heißt, hey wir brauchen Kohle, oder die Benzinpreise sind ins Unermessliche gestiegen, dann wird der Anleger schnell wankelmütig.

Das beweist zumindest die neueste Umfrage von sentix. Demnach sind ESG-Themen bei Anlegern so stark gemieden wie lange nicht. Die Anleger mögen Ölaktien, Tabak darf auch ins Depot und am besten noch viel Rüstung, denn es ist ja gerade Krieg. Immer mehr Anleger meiden derzeit also Aktien, die strengen ESG-Kriterien unterliegen und suchen stattdessen genau das Gegenteil für ihre Depots.

Natürlich geht der Trend am Ende des Tages dann eher wieder Richtung nachhaltiger Aktien. Doch so wie das Thema gehypt wurde, so schnell ist es dann auch wieder an der Realität verpufft. Wer daran glaubte, dass Geldanleger nur das Gute im Sinn haben, der dürfte sich wieder einmal enttäuscht von der Börse abwenden. Leider darf ich den passenden Chart von sentix hier nicht veröffentlichen. Aber stellen Sie sich diesen als eine Art Tannenbaum vor. Nach einem großen Hype sind wir nun wieder im Tal der Tränen angekommen.

Gut möglich, dass damit auch wieder die Anlegerflucht in Öl, Rüstung und Tabak endet. Anleger sollten sich bei der Geldanlage grundsätzlich nicht von solchen Hypes beeinflussen lassen. Gute Unternehmen sind nicht die, die einen möglichst umfangreichen ESG-Bericht vorlegen und dafür Millionen ausgegeben haben. Nein, Nachhaltigkeit kann auch ohne Bürokratie gelebt werden. Die Qualität eines Unternehmens messen wir daher besser an anderen Kennzahlen, als an einem möglichst umfangreichen ESG-Bericht.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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