Es ist eine Depression!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Sehr geehrte Privatanleger,
ich schätze den Wirtschaftshistoriker Barry Eichengreen von der University of California seit meinen Studientagen. Jetzt hat er, zusammen mit Kevin O`Rourke, einen Artikel geschrieben, in dem er Indikator um Indikator der Weltwirtschaft heute mit 1929 vergleicht: http://www.voxeu.org/index.php?q=node/3421
Industrielle Produktion, Welthandel, Aktienkurse – alles fällt, nach Eichengreen und O`Rourke, so schnell oder schneller als 1929. Nehmen wir zum Beispiel die ersten drei Statistiken – die Industrieproduktion der Welt, Aktienkurse und Welthandel – so fällt die Industrieproduktion so schnell wie 1929, während Aktienkurse und Welthandel noch schneller fallen. Eine Erholung der realen Indikatoren ist bislang noch nicht in Sicht.
Allerdings gibt es zwei Unterschiede zu 1929: die Wirtschaftspolitik und die Bewertung der Märkte.
Erstens zeigen Eichengreen und O´Rourke gegen Ende ihres Artikels, dass die Wirtschaftspolitik sich diesmal deutlich anders als 1929 verhält. Die Zinsen wurden gesenkt, massive Staatsdefizite wurden in Kauf genommen.
Zweitens legt David Short dar, dass die Märkte bereits sehr billig sind, wenn wir die echten Inflationszahlen nehmen (und nicht die künstlich geschönten der Regierung): http://www.dshort.com/articles/2009/regression-to-trend.html
Wenn wir die durchschnittlichen Gewinne der letzten zehn Jahre nehmen (wie es Benjamin Graham getan hätte), dann läge der amerikanische Aktienmarkt jetzt bei einem KGV von circa sechzehn. In der sehr langfristigen Betrachtung ist das ein Mittelwert. In der Vergangenheit sind die KGV immer noch weiter gefallen: [Link "http://www.dshort.com/charts/SP-and-PE10-large.gif" auf www.dshort.com/... nicht mehr verfügbar]
In meinen Vorträgen sage ich immer, dass ich denke, dass wir ein 1929-Szenario hoffentlich vermeiden werden, dass aber eine Restwahrscheinlichkeit von fünf bis zehn Prozent bleibt. Ganz ausschließen kann man das nicht. Für diesen Fall benötigen Sie Gold, Liquidität und sehr krisensichere Aktien, die auch in einer Depression wahrscheinlich Dividende zahlen werden.
Ich werde Ihnen an dieser Stelle regelmäßig Aktualisierungen zu Eichengreen und O`Rourke senden.
Auf gute Investments,
Ihr
Max Otte
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.