Kommentar
09:30 Uhr, 21.02.2022

Erzeugerpreise steigen um 25 Prozent

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Die Möglichkeit eines Austauschs zwischen US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin stützt heute früh die Stimmung an den Finanzmärkten. Lange Zeit musste man über das Wochenende eher eine risikoaverse Markteröffnung befürchten, aber der Vermittlungsansatz Frankreichs stieß das Pendel vergangene Nacht in die andere Richtung. Geopolitische Fragen dürften auch in dieser Woche wieder der wichtigste Stimmungs- und damit Kurstreiber an den Finanzmärkten darstellen. Jenseits dessen wird die Agenda durch öffentliche Auftritte von Zentralbankvertretern dominiert. Auf dem Datenkalender stechen Inflationsdaten hervor – so wurde beispielsweise für Deutschland heute früh bereits ein Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte um 25,0 % im Jahresvergleich veröffentlicht.

Die Nachrichtenlage zur Russland-Ukraine-Frage über das Wochenende ließ für heute früh einen sehr zurückhaltenden Handelsauftakt vermuten. Und in der Tat lagen die maßgeblichen Aktienterminkontrakte zunächst unter ihren Schlusskursen vom vergangenen Freitag. Gegen 2 Uhr berichteten die Agenturen jedoch von der Möglichkeit eines Gipfeltreffens zwischen Joe Biden und Wladimir Putin. Dieses wurde auf Initiative Frankreichs angesetzt, und weitere Gespräche unter Teilnahme aller beteiligten Parteien sollen folgen.

An den Finanzmärkten nimmt damit die Hoffnung wieder zu, der Konflikt könne friedlich gelöst werden. Die amerikanischen Aktien-Futures haben ins Plus gedreht, die Treasury-Futures ins Minus. Kassahandel wird in den USA heute aufgrund eines Feiertags nicht stattfinden. Hierzulande kann der STOXX Europe 600 kurz nach Handelsbeginn um 0,5 % zulegen. Am Rentenmarkt steigen die Bundrenditen um 3-4 Bp, und EUR-USD klettert von Kursen bei 1,1310 bis auf 1,1380.

Fraglos wird die Nachrichtenlage um die Russland-Ukraine-Frage auch in den kommenden Tagen der Hauptbestimmungsfaktor für das Geschehen an den Finanzmärkten bleiben. Jenseits dessen werden die Anleger aber reichlich Gelegenheit bekommen, ihre Erwartungen für die anstehenden geldpolitischen Normalisierungsschritte der großen Zentralbanken zu schärfen. Rund zwei Dutzend Auftritte von Vertretern der Fed, der EZB und der BoE sind für diese Woche bereits terminiert. Höhepunkt dürfte eine Konferenz der Bank of England mit dem Titel „Das geldpolitische Instrumentarium“ am Donnerstag sein, auf der neben vielen BoE-Vertretern auch Isabel Schnabel von der EZB sprechen wird.

Der Datenkalender wird derweil von weiteren Indikatoren zur Preisentwicklung dominiert. Heute früh veröffentlichte das Statistische Bundesamt die Zahlen zur Entwicklung der Produzentenpreise in Deutschland. Im Januar stiegen diese im Jahresvergleich um 25 % und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1949. Die Energiepreise schlugen dabei mit einem Plus von 66,7 % zu Buche. Aber auch die jährlichen Preisanstiege für Vorleistungs- (20,7 %), Verbrauchs- (6,7 %), Investitions- (5,3 %) und Gebrauchsgüter (6,2 %) fielen allesamt stärker aus als der Index der Verbraucherpreise. Dieser wurde ja bereits vor drei Wochen für Deutschland mit einem Plus von 4,9 % und für die Eurozone mit einem Zuwachs von 5,1 % geschätzt. Die endgültigen CPI-Zahlen für die Eurozone werden am Mittwoch veröffentlicht, und bereits am Freitag bringt Frankreich die erste Schätzung für die Preisentwicklung im Monat Februar heraus. Ebenfalls am Freitag erhalten wir für die USA die Zahlen zu den Verbraucherausgaben, darunter den sogenannten Personal Consumpton Expenditure (PCE) Index, das bevorzugte Inflationsmaß für die Fed. In der Gesamtrate dürfte dieser auf 6,0 % ggü. Vj. ansteigen, was erneut einem 40-Jahres-Hoch entsprechen würde.

Neben den Inflationsdaten stehen noch Stimmungsdaten für die Eurozone (PMIs, heute), für Deutschland (Ifo, GfK), Frankreich (INSEE), Italien (ISTAT) und die USA (Conference Board) auf dem Kalender. Die schiere Anzahl an Zentralbankreden, Preis- und Stimmungsdatenveröffentlichungen würde alleine schon eine anspruchsvolle Handelswoche begründen. In ihrem Markteinfluss dürften alle diese Ereignisse jedoch hinter den geopolitischen Entwicklungen zurückstehen…

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Der Beitrag Erzeugerpreise steigen um 25 Prozent erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).

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