Erneut Kursgewinne an den Börsen
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Die internationalen Aktienmärkte entwickelten sich in den vergangen Tagen zunächst weiter freundlich, wobei insbesondere die europäischen Börsen mit Kursgewinnen glänzten. Der DAX erreichte mit 3.894 Punkten zwischenzeitlich einen neuen Jahreshöchststand. Zum Wochenschluss sorgten allerdings gemischte Konjunkturdaten aus den USA sowie das verhaltene Mid Quarter Update von Intel für wieder nachgebende Bewertungen. Der Euro setzt unterdessen seine Aufwärtsbewegung gegenüber dem US-Dollar weiter fort.
US-Aktien zeigten sich lange Zeit in fester Verfassung. Dabei boten die jüngsten US-Konjunkturdaten den Kursen zunächst weitere Unterstützung. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist im November auf 62,8 Punkte geklettert. Außerdem stieg die Produktivität außerhalb des Agrarsektors in den USA im dritten Quartal noch stärker als in bisherigen Schätzungen angenommen. Allerdings ging der Einkaufsmanagerindex ISM für den Dienstleitungssektor im November überraschend deutlich zurück. Hinter den Erwartungen blieben ebenfalls die gegen Ende der Woche veröffentlichten Arbeitsmarktdaten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen wieder leicht über der Vorwoche. Zudem ist die Zahl der Beschäftigten im November deutlich schwächer gestiegen als allgemein prognostiziert. Die Börsen reagierten darauf am Freitag entsprechend enttäuscht. Der amerikanische Präsident hat unterdessen die Zölle gegen Stahlimporte aufgehoben. Die USA entgehen mit diesem Schritt den ab dem 15. Dezember vorgesehenen Strafmaßnahmen durch die EU, sodass ein Handelskrieg doch noch vermieden wurde. Optimistische Einschätzungen trieben den Kurs von General Motors. Der weltweit größte Autokonzern hat im November seinen US-Absatz im Vorjahresvergleich um rund 22 Prozent gesteigert. Enttäuschend ausgefallene Verkehrszahlen und der jüngste Anstieg des Ölpreises belasteten hingegen Luftfahrtwerte. Turbulent ging es auch bei Boeing zu. Nach den Verstrickungen um die Vergabe von Rüstungsaufträgen hat nun auch der Vorstandschef seinen Hut genommen. Der Nasdaq Composite schaffte zwischenzeitlich den Sprung über 2.000 Punkte, konnte sich auf diesem Niveau allerdings nicht lange halten. Belastend wirkte sich bei den Technologiewerten vor allem aus, dass Intel in seinem Mid Quarter Update die Prognosen nicht wie erhofft angehoben hat. Im Bereich Kommunikations-Chips müssen sogar Abschreibungen über 600 Mio. Dollar vorgenommen werden. Auch Halbleiterproduzent National Semiconductor zeigte sich nach der Vorlage von Quartalszahlen belastet. Der Mobilfunkzulieferer Qualcomm erhöhte hingegen seine Gewinnerwartung für das erste Quartal, da sich der CDMA-Markt unerwartet gut entwickle. Die Aktie machte daraufhin einen Sprung von über 10 Prozent.
Die Titel an der Tokioter Börse mussten im Wochenvergleich trotz freundlicher Konjunkturnachrichten Einbußen hinnehmen. Vor allem am heutigen Montag gaben die Kurse wegen schwacher Vorgaben aus den USA und dem starken Yen deutlich nach. Die verhaltenen Zahlen des weltgrößten Chipherstellers Intel lasteten zudem auf den Technologieaktien. Immerhin reagierten einige Stahlwerte positiv auf die Aufhebung der US-Strafzölle. Ferner kündigte der Elektronikkonzern Sony die Ausgabe einer Euro-Yen-Wandelanleihe an, um seine Kapitalbasis um bis zu 250 Mrd. Yen (1,91 Mrd. Euro) zu verbreitern. Das eingesammelte Geld soll zur Finanzierung der eingeleiteten Umstrukturierungen verwendet werden. Die Aktie tendierte daraufhin leichter.
An den europäischen Aktienmärkten zeigten sich vor allem die Standardwerte in freundlicher Verfassung und setzen ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. Von dem weiteren Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar zeigten sich die Anleger weitgehend unbeeindruckt, zumal die spürbare Erholung der Weltwirtschaft bislang die negativen Nachfrageeffekte des Euro überwog. In Deutschland gab es weitere positive Signale für eine Konjunkturbelebung. Die Auftragseingänge der hiesigen Industrie stiegen im Oktober gegenüber September erneut um 2 Prozent an. Damit lag die Zahl deutlich über den Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt nur einen Zuwachs von 0,7 Prozent prognostiziert hatten. Der DAX näherte sich im Wochenverlauf der Marke von 3.900 Punkten, ehe auch hier Gewinnmitnahmen einsetzten. Gefragt waren nach den US-Absatzzahlen die Automobilwerte - allen voran DaimlerChrysler, obwohl das Stuttgarter Unternehmen in den USA aktuell eine gerichtliche Auseinandersetzung mit einem Großinvestor wegen der Fusion von 1998 führt. Zu den Favoriten gehörte ferner die Papiere der Deutsche Bank, während. die Aktien der Commerzbank schwächer tendierten. Die Beteiligungsgesellschaft WCM hat sich von einem Großteil ihres 4,9-Prozent-Paketes an der Großbank getrennt, was den Aktienkurs belastete. Die Technologietitel im TecDAX litt zum Wochenschluss unter den Intel-Zahlen sowie den Einbußen an der Nasdaq.
Die Quartalsberichtsaison liegt endgültig hinter uns. Nur vereinzelt stellen Unternehmen noch ihre Geschäftszahlen für das vorangegangene Vierteljahr vor. Stattdessen sind von Konjunkturseite in den nächsten Tagen die Groß- und Einzelhandelsumsätze aus den USA sowie die dortigen Lagerbestände im Oktober zu erwarten. Am Freitag kommen von der Universität Michigan wieder aktuelle Daten zur Entwicklung des Verbrauchervertrauens. Die US-Leitzinsen dürften von der Fed auf ihrer Sitzung unangetastet bleiben. Hierzulande gilt das Interesse den ZEW-Konjunkturerwartungen, die am Dienstag veröffentlicht werden. Für die Aktien der Automobilindustrie könnten zudem die Zahlen der PKW-Neuzulassungen in der EU am Donnerstag von Bedeutung sein.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Juni 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 3,9 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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