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14:25 Uhr, 17.07.2001

Ericsson- Wie wird der Ausblick?

Gespannt warten Analysten und Investoren auf die Quartalsergebnisse des schwedischen Telekommunikationsunternehmens Ericsson, das am 20.Juli, einen Tag nach Nokia, die Zahlen für das zweite Quartal bekannt geben wird.

Analysten betonen dabei, daß weniger die eigentlichen Ergebnisse als vielmehr die Gewinnmargen, der Auftragsbestand sowie der Ausblick des gesamten Sektors im eigentlichen Zentrum des Marktblickfeldes stünden.

"Es wird von zentraler Bedeutung sein, was das Unternehmen zu den Auftragsbeständen und zu der erwarteten Nachfragesituation auf dem Telekommunikationsmarkt in den nächsten 6 Monaten sagen wird", erklärte ein schwedischer Fondsmanager, der eine große Ericsson-Position besitzt. "Erst danach kommen die Ericsson-spezifischen Zahlen und Daten".

Wie zum Beispiel das Ergebnis, das Analysten als Verlust etwa in Höhe des ersten Quartals sehen.
"Ob es nun 22 oder 23 Mio Kronen Verlust sind, interessiert doch keinen. Wichtig ist einzig und allein der Ausblick", stimmt auch ein schwedischer Analyst zu.

Doch was ist von dem Ausblick zu erwarten? Darin scheinen sich viele nicht einig.
Im Juni jedenfalls hat der weltweit größte Telekommunikationszulieferer, Nortel Networks, bekannt gegeben, daß es nach eigener Einschätzung vor der zweiten Jahreshälfte 2002 keine spürbaren Verbesserungen in der Nachfragesituation auf dem Telekommunikationsmarkt geben werde.
Diese Ankündigung schrieb bereits einigen Investoren das blanke Entsetzen auf die Stirn.

Andere hingegen vertrauen lieber den eigenen Prognosen des Ericsson-Managements. Dieses hatte im ersten Quartal noch als Gesamtjahresziel angegeben, in diesem Jahr schwarze Zahlen beim Cash-Flow erzielen zu wollen. Im ersten Quartal hat man bereits einen heftigen Verlust ausgewiesen.
Analysten weisen darauf hin, daß man dieses Ziel jetzt bereits abschreiben könne, sollte im zweiten Quartal ein ähnlicher Verlust anfallen.

Bislang hat es das Ericsson-Management nicht fertig gebracht, die heftigen Verluste aus dem Handygeschäft durch das Infrastruktur-Business auszugleichen, in dem die Nachfrage zuletzt auch immer schwächer wurde.

Im Zuge einer umfangreichen Restrukturierung hat man diese Handysparte mittlerweile an Flextronics ausgelagert und sich ganz auf das Kerngeschäft konzentriert. Doch auch dieses zeigte sich zuletzt schwach. Deshalb erwarten nur die wenigsten Analysten von Ericsson am 20.Juli einen positiven Ausblick.

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