Erholungssignale in Deutschland
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1. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im September von 52,5 auf 60,9 Punkte verbessert. Damit sind die Konjunkturerwartungen in den letzten drei Monaten kräftig gestiegen, insgesamt um knapp 40 Punkte. Die Erwartungen (Bloomberg: 58,5 Punkte, DekaBank: 58,0 Punkte) wurden nur leicht übertroffen. Einziger Wermutstropfen ist die immer noch recht zögerliche Verbesserung der ZEW-Lagebeurteilung, doch angesichts einiger guter gleichlaufender Konjunkturindikatoren muss dies nicht zu stark gewichtet werden.
2. Ein großer Teil dieser Stimmungsaufhellung dürfte der guten Entwicklung in den USA zu verdanken sein. Im September fielen die US-amerikanischen Konjunkturindikatoren gut, zu einem großen Teil sogar besser als erwartet aus. Dies veranlasste Institute und Banken, ihre BIP-Prognosen für die USA anzuheben. So stieg die Consensus-Prognose für dieses Jahr im September um 0,3 Prozentpunkte auf 2,6 % und für 2004 um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 % an. Mit dieser zuversichtlicheren Beurteilung der US-Konjunktur verbindet sich die Erwartung eines kräftigeren Anschubeffektes für die deutsche Wirtschaft.
3. Ebenfalls positiv sollten sich die ersten guten gleichlaufenden Konjunkturindikatoren in Deutschland ausgewirkt haben. Bis vor kurzem sah man allein Verbesserungen bei den weit vorlaufenden Stimmungsindikatoren wie den ifo-Geschäftserwartungen oder den ZEW-Konjunkturerwartungen, die gleichlaufenden Indikatoren folgten aber noch nicht nach. Im September wurden aber gute Indikatorwerte für die Monate Juli und August veröffentlicht. So stieg die deutsche Industrieproduktion im Juli zum ersten Mal seit vier Monaten - und dazu noch kräftig an -, wenn auch durch gewisse Sonderfaktoren positiv beeinflusst. Die Auftragseingänge im Juli sanken zwar geringfügig aufgrund eines Rückpralleffektes, aber die Inlandsorders und wichtige Komponenten der Auslandsorders entwickelten sich gut. Für August verheißen schließlich die Einkaufsmangerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und die Dienstleister ebenfalls ordentliche Indikatoren. Mit diesem Set an gleichlaufenden Indikatoren hat sich die Gefahr einer Erwartungsblase spürbar verringert - auch wenn sie noch nicht ganz gewichen ist - und so den Boden für mehr Zuversicht geebnet.
4. Alles in allem unterstreichen die ZEW-Konjunkturerwartungen die begründete Zuversicht für die sich abzeichnende Erholung.
5. Die Industrieproduktion in Euroland nahm im Juli um 0,6 % gegenüber dem Vormonat zu (Bloomberg: 0,9 % mom, DekaBank: 0,8 % mom). Der Juniwert wurde von -0,1 % mom auf +0,1 % mom nach oben revidiert. Erwartungsgemäß kam der stärkste Wachstumsbeitrag vom Schwergewicht Deutschland. Erfreulich ist, dass alle industriellen Hauptgruppen ein Plus aufweisen, am stärksten die Investitionsgüterproduzenten und die Gebrauchsgüterproduzenten.
6. Die Industrie Eurolands startet erfreulich in das dritte Quartal, für das wir nach drei rückläufigen Quartalen eine Belebung erwarten. Wären die beiden kommenden Monate durch eine Stagnation gekennzeichnet, verbliebe im Quartalsdurchschnitt ein Plus um 0,3 % qoq.
Quelle: Deka
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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