Erholung am Aktienmarkt ist fragil
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An den Märkten währte die Aufregung um die neuen Spannungen zwischen den USA und dem Iran nur kurz. Inzwischen haben die Aktienmärkte wieder Höchststände erreicht. „Doch die Erholung ist fragil. Auch wenn beide Seiten genug Gründe haben, weitere Unruhe zu vermeiden, ist ein dauerhafter Frieden zwischen den USA und dem Iran unwahrscheinlich“, sagt Seema Shah, Chefstrategin von Principal Global Investors. Bei einem nachhaltigen Anstieg des Ölpreises sieht sie erhebliche Risiken am Aktienmarkt. Dagegen könnten Anleger sich mit Energietiteln absichern.
Seema Shah: „Wenn die Spannungen sich wieder verschärfen, hängen die wirtschaftlichen Auswirkungen vor allem davon ab, wie weit und wie lange die Ölpreise steigen. Nach unseren eigenen Prognosen wäre ein Anstieg der Ölpreise zurück auf das Niveau von 70 Dollar zu verschmerzen. Erst ein Anstieg um weitere 10 Dollar würde problematisch werden, da die steigenden Energiepreise dann spürbar die Kaufkraft der globalen Haushalte belasten würden.
Die Aktienmärkte befinden sich zwar auf Rekordniveau, aber sie sind den fundamentalen Aussichten enteilt. Die zunehmende Diskrepanz zwischen den teuren Bewertungen auf der einen Seite und dem nur mäßigen Wirtschaftswachstum auf der anderen Seite macht Aktien anfällig für eine Verschlechterung der Stimmung. Ein starker und anhaltender Ölpreisanstieg könnte die von uns für 2020 eigentlich erwarteten Aktienmarktgewinne zunichtemachen.
Anleger können sich durch ein verstärktes Engagement im Energiesektor absichern. Er ist bereits heute attraktiver bewertet als andere Sektoren und würde sich im Falle einer Störung des Ölangebots besser entwickeln als andere Marktsegmente. Und selbst wenn die geopolitischen Risiken sich nicht materialisieren, sind die Argumente für Energietitel gut. Denn dann wird es die erwartete globale Wachstumserholung sein, die dem Ölpreis Auftrieb gibt.
Auch wenn die fundamentalen Aussichten insgesamt besser sind als 2019, tun Anleger gut daran, sich mit einem Teil ihres Portfolios defensiv zu positionieren. Die geopolitischen Risiken sind nicht tot. Der US-Iran-Konflikt ist eine deutliche Erinnerung daran.“
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