Kommentar
11:36 Uhr, 04.10.2007

Erfolgreich investieren: Zertifikate haben Bewährungsprobe bestanden – Sicherheitspuffer jetzt überprüfen

Zertifikate reduzieren – insbesondere mit Teilschutz – das Risiko gegenüber einem Direktinvestment. Die letzte Korrektur der Aktienmärkte hat gezeigt, dass die Aussage nach wie vor gültig ist und dass Zertifikate ihre Bewährungsprobe bestanden haben. Umso wichtiger ist nun, dass Anleger prüfen, ob die Sicherheitspuffer der Papiere noch ausreichen.

Zertifikate eröffnen Privatanlegern neue Möglichkeiten für ihre Geldanlage: Sie können Renditen in jeder Markphase erzielen, unabhängig davon, ob es sich um fallende, seitwärts laufende oder steigende Kursen handelt, passgenaue Papiere auf unterschiedlichste Chance-Risiko-Profile finden, mit denen sich nahezu alle Anlageziele erfüllen lassen sowie Investitionen in Assetklassen wie Rohstoffe und Währungen tätigen.

Dabei ist für viele Anleger die Sicherungsfunktion bestimmter Zertifikatetypen wie Garantie-, Bonus- und Teilschutzzertifikate entscheidend. Bonuszertifikate haben einen Risikopuffer, der Anleger vor moderaten Kursverlusten schützt.

Die Sicherungsfunktion hat sich bewährt

Dass der Schutz vor Kursrückgängen funktioniert, zeigt eine aktuelle statistische Erhebung des Derivate Forums: 99 Prozent des in Bonus- und Teilschutzzertifikaten investierten Vermögens sind trotz der erheblichen Kursverluste an den Aktienmärkten weiterhin abgesichert. Im Zeitraum vom 1. Juli bis 17. August haben 96,5 Prozent der Risikopuffer der Bonus- und Teilschutzzertifikate gehalten, so die Ergebnisse des Derivate Forums.

Sicherheitspuffer jetzt überprüfen

Während beim DAX und EURO STOXX 50 die stärksten Kursverluste im Juli und August bei gut 10 Prozent lagen, sind die Kurse Bonus- und Teilschutzzertifikate im Schnitt nur 3,5 Prozent gesunken. Bei einzelnen Basiswerten können die Kurse jedoch deutlich stärker nachgegeben haben. In der Regel liegen die Barrieren der Bonuszertifikate 20 bis 25 Prozent unterhalb des Kursniveaus zum Emissionszeitpunkt. Mit der Kurskorrektur haben sich die Kurse der Basiswerte einiger Zertifikate in die Nähe der Barrieren verschoben. Daher sollten Anleger, die in Bonus- und Teilschutzzertifikaten investiert sind, jetzt prüfen, in wie weit die Sicherheitspuffer noch ausreichen. Ob die Entscheidung auf Verkauf oder Halten lautet, sollten Anleger davon abhängig machen, wie lange das Zertifikat noch läuft und wie groß der Abstand zur Schwelle noch ist.

Eine gesonderte Auswertung der Derivate-Statistik zeigt, dass sich bei den bestehenden Bonuszertifikaten die Größe der Puffer markant unterscheiden – je nach dem wann sie emittiert worden sind. So haben ältere Produkte eher geringere Abstände zum Emissionskurs (s. Abbildungen) als neuere Bonuszertifikate. Bei Bonuszertifikaten mit einer geringeren Restlaufzeit liegen die Barrieren primär zwischen 20 und 40 Prozent unterhalb des Emissionskurses. Bonuszertifikate mit großen Restlaufzeiten (länger als drei Jahre) haben häufig einen Barrierenabstand zwischen 30 und 60 Prozent.

Zu beachten dabei ist, dass Bonuszertifikate mit einer geringeren Restlaufzeit häufig zwar geringere Sicherheitspuffer haben als neu emittierte Zertifikate, diese Sicherheitspuffer sich meistens auch auf niedrigere Emissionsniveaus beziehen. Dies liegt darin begründet, dass die Höhe der Emissionsniveaus immer abhängig ist von den Kursen der Basiswerte zum Emissionszeitpunkt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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