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16:37 Uhr, 13.05.2008

Erdöl steigt trotz starkem Dollar

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Der Ölpreis stieg in der letzten Woche trotz eines stärkeren Dollars. Die Beziehung der US-Valuta mit dem Ölpreis ist zwar deutlich gestiegen, jedoch ist dieses hohe Niveau unserer Meinung nach nicht von Dauer, wie nun auch die zurückliegende Woche eindrucksvoll zeigt. Die Intution geht auch in die andere Richtung: Ein steigender Ölpreis schwächt den US-Dollar, ein fallender Ölpreis stärkt den US-Dollar. Die Ursachenkette geht also vom Ölpreis zur US-Währung, und nicht umgekehrt. Daher muss eine Dollarerholung, wie wir sie über die Sommermonate erwarten, nicht zwangsläufig zu einer Korrektur an den Ölmärkten und auch nicht bei den Rohstoffen führen. Jedoch sind einige Rohstoffe, gerade kleinere aus dem Soft-Commodities-Sektor wie Kakao und Kaffee, anfälliger für Verkäufe von Fonds, die sich zur Absicherung gegen eine weitere Entwertung des Greenback in diesen Rohstoffen eingekauft haben.

Auf Seiten der Nachrichten rückte in der letzten Woche abermals Nigeria ins Blickfeld. Das westafrikanische Land ist eines der wenigen, das seine Ölproduktion noch deutlich ausweiten kann, und hat dies auch in den letzten Jahren bewiesen. Gerade in der Tiefsee vor der nigerianischen Küste wurde noch sehr viel Öl gefunden. Und nun droht dem Land ein Bürgerkrieg, da die der Ölindustrie aus den westlichen Ländern wohl gesonnene nigerianische Regierung nicht Herr über die aufständischen Rebellen und Stämme wird. Ölkonzerne wie Shell, die in der Region aktiv sind, verlieren Mitarbeiter – nicht weil sie kündigen, sondern weil bereits Dutzende vor Ort durch Anschläge ums Leben gekommen sind. Die Produktion läuft weit unter dem Potenzial, da die Konzerne mit den beschädigten Pipelines und Förderanlagen nach ständig neuen Bombenattentaten zu kämpfen haben. Sie schaffen es nicht, diese wieder herzustellen, geschweige denn neue Anlagen in Betrieb zu nehmen, um die Förderleistung Nigerias zu steigern. Unter dem Strich verknappt sich Erdöl – der Preis stieg in der letzten Woche um satte 8,6%. Erdöl war in der letzten Woche Top-Performer unter den Rohstoffen.

Quelle: Rohstoff-Report
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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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