Erdöl steigt trotz starkem Dollar
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der Ölpreis stieg in der letzten Woche trotz eines stärkeren Dollars. Die Beziehung der US-Valuta mit dem Ölpreis ist zwar deutlich gestiegen, jedoch ist dieses hohe Niveau unserer Meinung nach nicht von Dauer, wie nun auch die zurückliegende Woche eindrucksvoll zeigt. Die Intution geht auch in die andere Richtung: Ein steigender Ölpreis schwächt den US-Dollar, ein fallender Ölpreis stärkt den US-Dollar. Die Ursachenkette geht also vom Ölpreis zur US-Währung, und nicht umgekehrt. Daher muss eine Dollarerholung, wie wir sie über die Sommermonate erwarten, nicht zwangsläufig zu einer Korrektur an den Ölmärkten und auch nicht bei den Rohstoffen führen. Jedoch sind einige Rohstoffe, gerade kleinere aus dem Soft-Commodities-Sektor wie Kakao und Kaffee, anfälliger für Verkäufe von Fonds, die sich zur Absicherung gegen eine weitere Entwertung des Greenback in diesen Rohstoffen eingekauft haben.
Auf Seiten der Nachrichten rückte in der letzten Woche abermals Nigeria ins Blickfeld. Das westafrikanische Land ist eines der wenigen, das seine Ölproduktion noch deutlich ausweiten kann, und hat dies auch in den letzten Jahren bewiesen. Gerade in der Tiefsee vor der nigerianischen Küste wurde noch sehr viel Öl gefunden. Und nun droht dem Land ein Bürgerkrieg, da die der Ölindustrie aus den westlichen Ländern wohl gesonnene nigerianische Regierung nicht Herr über die aufständischen Rebellen und Stämme wird. Ölkonzerne wie Shell, die in der Region aktiv sind, verlieren Mitarbeiter – nicht weil sie kündigen, sondern weil bereits Dutzende vor Ort durch Anschläge ums Leben gekommen sind. Die Produktion läuft weit unter dem Potenzial, da die Konzerne mit den beschädigten Pipelines und Förderanlagen nach ständig neuen Bombenattentaten zu kämpfen haben. Sie schaffen es nicht, diese wieder herzustellen, geschweige denn neue Anlagen in Betrieb zu nehmen, um die Förderleistung Nigerias zu steigern. Unter dem Strich verknappt sich Erdöl – der Preis stieg in der letzten Woche um satte 8,6%. Erdöl war in der letzten Woche Top-Performer unter den Rohstoffen.
Quelle: Rohstoff-Report
Weitere Analysen dieser Art erhalten Sie alle zwei Wochen, wenn Sie sich den Rohstoff-Report kostenlos abonnieren unter
http://www.godmode-trader.de/newsletter/b2c/#rohstoff_report
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.