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13:19 Uhr, 02.06.2009

Erdöl: 90 Dollar sind maximal möglich

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Bestandsaufnahme: Der Ölpreis (WTI) notiert zuletzt bei 68 US-Dollar/Barrel und damit 104 Prozent über dem Januartief, das bei 33,20 US-Dollar/Barrel lag. Dieser Preis wiederum lag 77 Prozent unter dem Hoch aus dem Juli 2008 von 147,27 US-Dollar/Barrel. Obwohl der Ölpreis so deutlich vom Tief angestiegen ist, sind bislang nur 31,6 Prozent des Crashs seit Juli 2008 aufgeholt. Nicht zu vergessen ist, dass die aktuelle Bewegung lediglich eine Bärenmarktrallye ist, die maximal (so sieht es Godmode-Trader.de Elliotwellenanalyse André Tiedje) bis 90 US-Dollar/Barrel laufen kann. Die 90-Dollar-Marke stellt das 50 Prozent-Retracement-Level dar, das heißt, mit Erreichen dieses Preises wäre die Hälfte des Crashs ausgehend von 147,27 US-Dollar/Barrel wieder aufgeholt. Anschließend rechnet Tiedje mit neuen Tiefs beim Ölpreis. Wir befinden uns also in einer Bärenmarktrallye, einer, wenngleich starken, Zwischenerholung im übergeordneten Abwärtstrend.

Für eine Bärenmarktrallye ist es typisch, dass sich auch die Stimmung wieder bessert. Saudi Arabien meldete beispielsweise, dass sie einen Ölpreis bis zum Jahresende von 75 US-Dollar/Barrel erwarten, da sich die asiatische Ölnachfrage wieder erholt habe. Die OPEC behielt erneut ihre Förderquoten bei, und berief sich dabei auf die Erholung der Ölpreise. Die Drosselung der Förderung sei ausreichend, um die Preise zu stabilisieren, so das Kartell. Das Centre for Global Energy Studies gab eine Studie heraus, in der ein Anstieg der weltweiten Ölnachfrage im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem ersten Quartal um 1,2 Prozent auf 84,3 Millionen Barrels/Tag prognostiziert wurde.

Dennoch glauben wir weiterhin, dass die Ölpreise derzeit zu großen Teilen von der Abschwächung des US-Dollars getrieben wird und zusätzlich davon, dass im zweiten Halbjahr eine schnelle Konjunkturerholung in den USA erwartet wird. Kommt diese Konjunkturerholung nicht oder fällt sie schwächer aus, als in der aktuell optimistischen Stimmung erwartet, wird dies den Ölpreis empfindlich belasten.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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