Eon steckt mitten in der Umbauphase
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Düsseldorf (BoerseGo.de) – Beim Energiekonzern Eon gewinnen die Umbaupläne an Fahrt. Am Wochenende berichtete der SPIEGEL, dass der Versorger dem portugiesischen Energieunternehmen Energias de Portugal (EDP) ein verbindliches Angebot für die zum Verkauf stehenden 21-Prozent-Anteile eingereicht hat. Die Regierung in Lissabon versteigert ein 21-Prozent-Paket im Zuge einer Reform zur Bewältigung der Schuldenkrise. Eine mit der Transaktion vertraute Person hat der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX den Deal mittlerweile bestätigt. Eon wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern.
Der Versorger habe neben einem Gebot in Höhe von 2 Milliarden Euro auch angeboten, Teile des Geschäfts mit erneuerbaren Energien nach Portugal zu verlagern, hieß es weiter. Auch Berlin soll seine Finger im Spiel gehabt haben. Die Bundesregierung soll Eon beim Kauf der Beteiligung am portugiesischen Wettbewerber EdP unterstützt haben, wie die Financial Times Deutschland am Montag unter Bezug auf informierte Kreise schreibt. Eon und die Bundesregierung seien demnach der Überzeugung, dieser Schritt könne der portugiesischen Wirtschaft in der aktuellen schwierigen Lage helfen. Eon zeigte sich außerdem daran interessiert, in Portugal zusammen mit EdP an Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien zu arbeiten.
Ob die Offerte reicht oder ein anderer der drei verbliebenen Bieter den Zuschlag in Portugal erhält, könnte in den nächsten zwei bis drei Wochen entschieden werden. Einem Medienbericht zufolge haben die Deutschen im Bieterverfahren das bislang niedrigste Gebot abgegeben. Zusammen mit den eigenen Kapazitäten wäre Eon im Falle eines erfolgreichen Zukaufs auf einem Schlag einer der Weltmarktführer bei Strom aus regenerativen Quellen.
Die Beteiligung an EDP ist Teil der von Eon-Chef Johannes Teyssen anvisierten Neuausrichtung. Dazu gehören auch Tausende Stellenstreichungen in Deutschland. In Düsseldorf tritt am heutigen Montag der Eon-Aufsichtsrat zusammen, um über die Kürzungen zu beraten. Die Rheinische Post berichtete am Montag mit Bezug auf Unternehmenskreise, dass bis zu 3.000 Beschäftigte in den Vorruhestand geschickt und bis zu 2.500 Beschäftigte in eine Transfergesellschaft wechseln sollen. Weitere 500 Stellen könnten durch das Auslaufen befristeter Verträge wegfallen.
Eon-Chef Teyssen hatte im August angekündigt, dass der Energiekonzern weltweit bis 2015 etwa 11.000 Stellen abbauen wird. Zudem soll das Deutschlandgeschäft für Strom und Gas künftig von Essen aus geführt werden. Die Zentrale der Tochter Eon-Energie in München wird dicht gemacht.
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