Enron - Skandal zieht seine Kreise
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Enron Pleite kostet Florida 300 Millionen Dollar
Die Pleite des texanischen Energieriesen Enron kostete den US-Bundesstaat Florida durch Investitionen in Pensionsfonds 300 Millionen Dollar. Während die Aktien bei fast 36 Dollar im Oktober 2001 notierten, stehen sie nun bei weniger als 70 cents.
Politiker aus Washington und Tallahassee hätten Wahlkampfgelder in Höhe von 200.000 Dollar und mehr erhalten. Seit 1990 seien insgesamt sogar 5.77 Millionen Dollar in diverse Spendenkassen geflossen. Mehr als die Hälfte dieses Betrages wurde im Wahlkampf 2000 ausgegeben, woran wohl der jetzige Präsident Bush profitieren konnte, der zu dieser Zeit sein Amt in einem knappen Rennen antreten konnte.
Der Govenour Jeb Bush erhielt für seine Kampagne im Jahr 1998 laut der Palm Beach Post nur 6500 Dollar.
Arthur Andersen unter Beschuss
Die angesehenen Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen müssen nun auch um ihren Ruf bangen. Wie bekannt wurde, hat das Unternehmen scheinbar wichtige Unterlagen über Enron vernichtet. Das macht verdächtig. Bilanzen, die Enron als einen der größten Konzerne der Welt erschienen ließen, scheinen glatt erlogen gewesen zu sein. Das Unternehmen hatte im letzten Jahr noch eine Börsenbewertung von über 40 Milliarden Dollar, nun ist das Unternehmen nicht mal mehr 500 Millionen Dollar wert. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Der Senator Joseph Lieberman teilte dem US-Nachrichtendienst CBS mit, dass am 12. Oktober Mitarbeiter damit beauftragt wurden, das Auditmaterial bei Arthus Anderson zu vernichten, sie sollten nur die allerwichtigsten "Arbeitspapiere" übrig lassen.
"Wir wissen dass Arthur Andersen, der angeblich unabhängige Wirtschaftsprüfer, wichtige Fakten einbehielt, die zur Situation von Enron Aufschluss gegeben hätten," so Lieberman.
Ken Lay verlässt Compaq Vorstand
Ken Lay, der CEO von Enron, ist effektiv am 31. Dezember 2001 von dem Vorstand bei Compaq zurückgetreten. Im Dezember teilte Eli Lilly mit, dass Lay von der Vorstandsebene entlassen wurde.
Der Kern der Probleme von Enron waren sogenannte "special-purpose entities," also komplexe finanzielle Partnerschaften, die das Ziel hatten, die hohen Schuldenberge von den Bilanzen von Enron fernzuhalten. Zu dem Zeitpunkt, als Enron diese Schulden in die eigenen Bilanzen buchen musste, verlor der Konzern jegliches Vertrauen der Aktionäre und musste ein Insolvenzverfahren anmelden.
UBS AG kauft Beteiligung an Enron
Die Schweizer Großbank UBS AG habe mit der Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an dem ruhenden Handelsgeschäft des US-Energiekonzerns ein Schnäppchen gemacht. "Es wäre interessant zu wissen, wie viel das kostet, aber grundsätzlich ist das positiv," sagte ein Händler. Enrons Handelsgeschäfte machten im Jahr 2000 den Grossteil des Gesamtumsatzes von 101 Milliarden Dollar aus.
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