Analyse
12:02 Uhr, 08.02.2023

ENPHASE ENERGY - Reicht das für ein Comeback?

Der Solarkonzern überzeugt einmal mehr mit seinem Quartalsbericht, die Aktie springt nach oben. Ist das nun das langersehnte Comeback?

Erwähnte Instrumente

  • Enphase Energy Inc. - WKN: A1JC82 - ISIN: US29355A1079 - Kurs: 228,460 $ (Nasdaq)

Wer hätte das gedacht? Mit einem Jahresminus von knapp 14 % zählte die Enphase-Aktie Stand gestern Abend zu den schlechtesten drei Werten im S&P 500 seit dem Jahreswechsel. Nur Pfizer und Northrop Grumman entwickelten sich in diesem Index noch schlechter. Zum heutigen Schlusskurs dürfte sich diese Auswertung aber deutlich verändern. Denn der Quartalsbericht des Solarkonzerns lockt wieder Käufer an.

Die Anleger sind bereits seit geraumer Zeit verwöhnt von hohen Wachstumsraten und diese meldete das Management von Enphase Energy auch für das abgelaufene vierte Quartal. Dort sprang der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 412,7 auf 724,65 Mio. USD nach oben. Im Vorquartal lagen die Erlöse noch bei 634,7 Mio. USD. Der Gewinn je Aktie betrug 1,51 USD und damit mehr als doppelt so viel als noch im vierten Quartal 2021.

Im gesamten Jahr 2022 steigerte Enphase den Umsatz von 1,38 auf 2,33 Mrd. USD. Analysten hatten nur mit 2,30 Mrd. USD kalkuliert. Das Ergebnis je Aktie schoss von 2,41 auf 4,62 USD nach oben. Hier lag der Marktkonsens bei 4,34 USD je Aktie. Und das Wachstum soll anhalten. Im ersten Quartal 2023 stellen die Verantworlichen einen Umsatz zwischen 700 und 740 Mio. USD in Aussicht. Die Kosten sollen sich auf 100 bis 104 Mio. USD belaufen. Analysten hatten nur mit einer Umsatzprognose von 685 Mio. USD gerechnet. Es ist also möglich, dass die Schätzungen hier nach oben angehoben werden.

Aktuell geht der Konsens von einem Umsatzsprung 2023 auf 3,13 Mrd. USD und einer Ergebnisverbesserung um 23 % auf 5,35 USD je Aktie aus. 2024 könnte Enphase Energy rund 4 Mrd. USD erlösen und den Gewinn um weitere 28 % auf 6,84 USD je Aktie verbessern. Die KGVs der Aktie belaufen sich aktuell auf 43 und 33, die KUVs auf 9,9 und 7,8.

Bodenbildung nimmt Form an

Während sich die Aktie von Solaredge auch dieses Jahr robust schlägt, geriet die Aktie von Enphase Energy nach Erreichen des Ziels bei 324,84 USD und Ausbildung eines neuen Allzeithochs in den vergangenen Wochen massiv unter Druck. Der vorbörsliche Kursaufschlag in Richtung 250 USD reicht nicht, um das Chartbild nachhaltig aufzubessern. Vielmehr wartet um 250 USD ein Widerstandscluster aus den beiden EMAs 50 und 200 und einer Horizontalen. Abpraller dort sollten nicht überraschen, könnten aber Teil einer mittelfristigen Bodenbildung sein. Oberhalb von 261 USD könnte die Aktie sich weiter in Richtung 282,50 USD aufmachen.

Wird der heutige Anstieg dagegen wieder komplett abverkauft und fällt die Aktue unter 221 USD, könnte sie sich in Richtung eines Gaps und einer Aufwärtstrendvariante bei 195,18 USD aufmachen.

Fazit: Nach dem Sahnejahr 2022 ist bei Enphase mit weiterem Wachstum, aber einer Wachstumsverlangsamung, zu rechnen. Inwieweit die Aktie dies schon eingepreist hat, werden die kommenden Tage zeigen. Sie ist zweifelsohne teuer, besitzt aber eine hohe Qualität. Eine abgeschlossene mittelfristige Bodenbildung liegt technisch bislang nicht vor.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 2,30 3,13 3,97
Ergebnis je Aktie in USD 4,34 5,34 6,84
Gewinnwachstum 23,04 % 28,09 %
KGV 53 43 33
KUV 13,5 9,9 7,8
PEG 1,9 1,2
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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