Analyse
13:00 Uhr, 02.06.2023

ENERGIEKONTOR – Überschaubarer Erkenntnisgewinn

Die Quartalsmitteilungen des Energiekontor AG sind dahingehend etwas speziell, als dass das Unternehmen keinerlei Finanzkennzahlen publiziert. Sehr transparent ist das nicht gerade.

Erwähnte Instrumente

  • Energiekontor AG
    ISIN: DE0005313506Kopiert
    Kursstand: 72,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Energiekontor AG - WKN: 531350 - ISIN: DE0005313506 - Kurs: 72,000 € (XETRA)

Stattdessen sind im Quartalsbericht ein mehrseitiges Unternehmensporträt sowie ein ausführlicher Bericht über das Marktumfeld zu finden. Das ist alles recht und gut, aber ohne konkrete Finanzkennahlen zur Unternehmensentwicklung hält sich die Aussagekraft des Berichts dann doch in Grenzen.

In Bezug auf die Unternehmensentwicklung teilt Energiekontor mit, dass im Projektgeschäft in den ersten drei Monaten ein Wind- und ein Solarpark mit einer Gesamtleistung von 30 MW veräußert wurden. Außerdem wurden Verkaufsvereinbarungen für zwei weitere Parks mit einer Erzeugungskapazität von 86 MW abgeschlossen.

Zwei Windparks mit 56 MW wurden im ersten Quartal in Betrieb genommen. Darunter war auch ein Projekt in Schottland, welches mit einer Leistung von 50 MW eines der größten subventionsfreien Onshore-Windprojekte auf der britischen Insel ist.

Derzeit befinden sich ein Solarpark und neun Windparks im Bau. Die Erzeugungsleistung soll nach Fertigstellung bei etwa 127 MW liegen. Zum Quartalsende lagen zudem Genehmigungen für 25 weitere Wind- und Solarparks in Deutschland und Schottland mit insgesamt rund 800 MW vor.

Laut Quartalsbericht verfügt Energiekontor über 17 Standorte in fünf Ländern. Der Eigenbestand an Wind- und Solarparks liegt bei 39, von denen 38 Windparks sind. Die Gesamterzeugungsleistung liegt bei rund 384 MW. Zum Vergleich: Am Ende von Q1 2022 lag der Eigenbestand bei 37 Parks mit einer Gesamtkapazität von ca. 330 MW.

Historischer Wendepunkt

Die durch den Ukrainekrieg ausgelöste weltweite Energiekrise fungiert nach Aussage des Energiekontor-Managements als eine Art Katalysator und stellt einen historischen Wendepunkt in der Energiepolitik dar. Von den forcierten Maßnahmen zur Erreichung der Energiewende sollte auch Energiekontor profitieren.

Die Prognose, das Vorsteuerergebnis in diesem Jahr um 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Rekordwert aus 2022 in Höhe von 62,9 Mio. EUR zu erhöhen, wurde bekräftigt. Das würde dann einem EBT zwischen 69,2 und 75,5 Mio. EUR entsprechen. Auch das Ziel bis 2028 ein EBT von rund 120 Mio. EUR zu erreichen, wurde bestätigt.

Fazit: Es ist schade, dass Energiekontor nicht wenigstens ein paar finanzielle Kennzahlen im Quartalsbericht nennt. Anleger müssen nun bis zur Veröffentlichung des Halbjahresberichtes warten, um diesbezüglich etwas Greifbares in der Hand zu haben. Ich halte die Branche für sehr aussichtsreich, angesichts der zurückhaltenden Unternehmenskommunikation präferiere ich aber lieber andere Werte.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 187,60 290,79 348,75
Ergebnis je Aktie in EUR 3,18 3,55 4,26
KGV 23 20 17
Dividende je Aktie in EUR 1,00 1,10 1,20
Dividendenrendite 1,39 % 1,53 % 1,67 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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