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17:05 Uhr, 16.07.2012

Energieexpertin sieht leichten Strompreisanstieg für 2013

Ulm (BoerseGo.de) – Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, rechnet für 2013 mit einem leichten Strompreisanstieg, aber keiner Explosion. Die Preisentwicklung hänge von vielen Faktoren ab, sagte Kemfert gegenüber der "Südwest Presse".

„Die Energiewende hat zur Folge, dass bis 2022 alle Kernkraftwerke abgeschaltet werden und dass der Anteil der erneuerbaren Energien zunimmt. Das hat nicht nur preissteigernde, sondern auch preissenkende Effekte. Steigernd wirkt sicherlich die EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien. Wie stark, hängt entscheidend vom Zubau bei Solar- und Windkraftanlagen ab. Für eine Entlastung sorgt der Handel an der Strombörse. Dort sinkt der Preis mit der Zunahme der erneuerbaren Energie. Hinzu kommt der zunehmende Wettbewerb. Dadurch können nicht alle Kosten automatisch auf die Verbraucher abgewälzt werden“, so die Energieexpertin des DIW.

Insgesamt rechnet Kemfert unterm Strich mit Preiserhöhungen für 2013. „Es wird leichte Preissteigerungen geben, aber keine Preisexplosionen. Die Strompreise würden übrigens auch ohne Energiewende steigen. Sie selbst hat daran nur einen kleinen Anteil“, erklärte Kemfert im Gespräch mit der „Südwest Presse“.

Dabei mahnte die Expertin auch einen höheren Wettbewerb am Energiemarkt an. „Durch die Energiewende gibt es hoffentlich bald mehr Anbieter. Es kommen neue Spieler hinzu. Die Stadtwerke werden gestärkt. Ausländische Anbieter dürften ebenso mehr in Deutschland aktiv werden wie neue mittelständische Unternehmen oder Energiegenossenschaften. Dadurch kommen die vier großen Energiekonzerne mehr und mehr unter Druck, und das wirkt sich auch positiv auf die Preise aus. Aber da haben wir noch einen langen Weg vor uns“, so Kemfert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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