Analyse
12:00 Uhr, 10.01.2023

ENAPTER – Aller Anfang ist schwer!

Eine Umsatzsteigerung um 75 Prozent kann die Enapter AG für 2022 vorweisen. Vor allem das vierte Quartal lief sehr gut. Trotzdem brach der Aktienkurs in den letzten Wochen deutlich ein.

Erwähnte Instrumente

  • Enapter AG
    ISIN: DE000A255G02Kopiert
    Kursstand: 14,200 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Enapter AG - WKN: A255G0 - ISIN: DE000A255G02 - Kurs: 14,200 € (XETRA)

Zwischen Oktober und Ende Dezember 2022 lieferte der Hersteller von kostengünstigen Elektrolyseuren zur Wasserstoffproduktion über 1.200 Geräte der neuen Generation EL 4.0 aus. Dies entspricht einer Gesamtleistung von knapp 3 MW. Q4/22 war somit bislang das beste Quartal in der jungen Unternehmensgeschichte.

An dieser Stelle sei auf die ausführliche Analyse zu Enapter hingewiesen, welche mein Kollege Sascha Gebhard im November veröffentlicht hat und in welcher das Geschäftsmodell detailliert beschrieben wird.

Der Umsatz stieg 2022 von 8,4 Mio. EUR auf 14,7 Mio. EUR. Die Kunden von Enapter kommen beispielsweise aus dem Bereich Wasserstoff-Betankungssysteme, Energiespeicherlösungen oder auch aus der klassischen Industrie. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, ist der EL 4.0 kleiner und leichter als das Vorgängermodell und ermöglicht eine Installation in so gut wie jeder Anwendung, bei der grüner Wasserstoff erzeugt und genutzt wird.

Prognose für 2023 kassiert

Für 2023 geht das Management von einer Verdoppelung der Umsatzerlöse auf ca. 30 Mio. EUR bei einem EBITDA von minus 8,5 Mio. EUR aus. Dies liegt deutlich unter den noch im Herbst vom Research-Haus First Berlin genannten 115 Mio. EUR für den Umsatz und dem positiven EBITDA von 7,3 Mio. EUR. Grund für das Zusammenstreichen der Prognose ist die Verzögerung beim Aufbau des neuen Werks in Saerbeck. Ursprünglich sollte in der neuen Fabrik schon ab diesem Jahr produziert werden. Nun wird sich der Produktionsstart jedoch ins Jahr 2024 verschieben.

First Berlin hat in einem Research-Update die Enapter-Aktie dennoch von „Hinzufügen“ auf „Kaufen“ hochgestuft bei einem Kursziel von 20 Euro.

Fazit: Da sich die Enapter AG noch im Status eines Start-ups befindet, ist eine sehr volatile Geschäftsentwicklung nicht außergewöhnlich. Darauf hatten wir auch schon in der oben genannten Analyse hingewiesen. Die Einkassierung der Prognose für 2023 hat nichts mit den Produkten an sich zu tun, sondern liegt vor allem an exogenen Faktoren. Trotz des starken Kursrückgangs in den letzten Wochen kommt Enapter immer noch auf eine Marktkapitalisierung von stolzen 378 Mio. EUR. Mit einem Einstieg sollte deshalb besser noch abgewartet werden.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 14,70 30,00 85,00
Ergebnis je Aktie in EUR -0,50 -0,60 -0,55
KGV -28 -24 -26
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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