Emotionen regieren die Märkte

London (Fonds-Reporter.de) - Statt Fundamentaldaten bestimmen derzeit Emotionen die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten. Davon ist Bob Doll vom Investmenthaus BlackRock überzeugt. Während sich die US-Märkte in der vergangenen Woche besser entwickelt hätten als jemals in den vergangenen 30 Jahren, sei auf Monatssicht der Oktober trotzdem noch der schlechteste Monat der letzten 20 Jahre gewesen. Begünstigt durch die Kontraktion der US-Wirtschaft im dritten Quartal 2008 um 0,3% und eine Leitzinssenkung der Federal Reserve habe die Volatilität weiterhin ein hohes Niveau gehabt.

Der Gegenwind wird auch bei einem langsamen Abflauen der Kreditkrise weiterhin stark sein, so Bob Doll. Deshalb sei auch nicht damit zu rechnen, dass die Rationalität in der nächsten Zeit in die Märkte zurückkomme. „Wir glauben, dass die US-Wirtschaft es mit einer größeren als üblichen Rezession zu tun hat und erwarten einen signifikanten Abwärtstrend bei den Unternehmensgewinnen“, so Doll. Im historischen Vergleich seien derzeit dennoch die Unternehmensbewertungen sehr niedrig, da 40% des Marktes derzeit mit weniger als dem Zehnfachen des Gewinns und ein Drittel sogar unterhalb des Buchwerts bewertet werde. Obwohl die staatlichen Rettungsmaßnahmen langsam ihre Wirkung zeigten und die Marktbedingungen sich auf dem Weg zur Normalisierung befänden, müssen Anleger nach Ansicht von Doll noch Geduld an den Tag legen. Es könne noch Wochen oder Monate dauern, bis der Prozess abgeschlossen sei.

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