Kommentar
16:41 Uhr, 12.02.2004

Emerging Markets - Verschiebung nach Osten

Nach dem guten Jahr 2003 sind die Aktienmärkte auch gut ins neue Jahr gestartet. Der MSCI Emerging Markets Free-Index verzeichnete im Januar ein Plus von 4,1 Prozent auf Euro- und 3,3 Prozent auf Dollar-Basis. Angesichts weiterhin günstiger Bewertungen und einer "Verschiebung" der weltwirtschaftlichen Wachstumskräfte in Richtung Fernost ergeben sich im laufenden Jahr insbesondere für Asien viel versprechende Perspektiven. Die Wachstumslokomotive China könnte weiterhin mit einer hohen Dynamik und - nach einer Konsolidierung - Kurspotenzial aufwarten, und der Software- und Generika-Lieferant Indien mit seiner leistungsfähigen und konsumfreudigen jungen Bevölkerung wird unserer Meinung nach zunehmend ins Rampenlicht rücken. Von der Vogelgrippe sind im Januar insbesondere die Börsen in Thailand und China belastet worden, allerdings frei von jeglicher Panik eher durch Gewinnmitnahmen. Im Januar hat die koreanische Börse herausgeragt.

Auftrieb für die osteuropäischen Konvergenzmärkte versprechen der EU-Beitritt im Mai, das hohe Wirtschaftswachstum und die im Vergleich zu Westeuropa niedrige Aktienbewertung. Jedenfalls ist der Start ins neue Jahr mit einem Index-Plus von 7 Prozent im Januar gut verlaufen. Bleibt der Ölpreis hoch, haben auch russische Aktien weiteres Potenzial. Angesichts einer drohenden Ölsteuer wird viel von der Entwicklung des "Russland-Sentiments" internationaler Investoren abhängen.

Corporate Bonds guter Bonität neigten im Januar vor allem auf Grund von Gewinnmitnahmen, aufkommenden Zinsängsten und zuletzt leicht rückläufigen Aktienmärkten zur Schwäche. Entsprechend sind die 2003 überdurchschnittlich gut gelaufenen Sektoren Automobil und Telekom besonders unter Druck geraten. Auch künftig - in Zeiten eines erwarteten Renditeanstiegs bei Staatsanleihen - könnten das Renditepolster bzw. die hohen Zinscoupons einen wertsichernden oder wertsteigernden Effekt haben. Damit könnten sich diese Unternehmensanleihen weiterhin als Beimischung empfehlen.

High Yield-Corporate Bonds profitierten im Januar von einem temporär leicht stärkeren US-Dollar und der positiven Kursentwicklung. Während Euro-High Yielder in der ersten Januar-Hälfte stark zulegten, entwickelten sich Emerging Markets-Anleihen relativ schlechter. Fundamental hat sich bei High Yield-Corporates nichts an der positiven Entwicklung geändert.

Der Markt für Emerging Markets-Staatsanleihen war im Januar von einer regen Emissionstätigkeit geprägt. Brasilien, Venezuela und die Türkei haben 30-jährige Anleihen begeben, auch Costa Rica, Kolumbien, Mexiko und Panama nutzten das derzeit niedrige Zinsniveau zur Deckung ihres Finanzierungsbedarfes. In der Folge geriet der Markt etwas unter Druck. Per Saldo waren auf Grund der leichten Dollar-Aufwertung aber immer noch Kursgewinne zu verzeichnen. Das größte Risiko könnte derzeit eine Erhöhung der US-Leitzinsen darstellen. Angesichts sehr niedriger und womöglich bald steigender Renditen bei Staatsanleihen guter Bonität stellen Emerging Markets-Staatspapiere für risikobewusste Anleger unserer Meinung nach allerdings weiter eine gute Alternative zur Beimischung dar.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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