Emerging-Markets-ETFs ziehen derzeit keine Anleger an

München (BoerseGo.de) – Noch im vergangenen Jahren waren ETFs auf Emerging Markets die Produkte, die die meisten Zuflüsse generieren konnten. Das hat sich nun geändert. In der Woche bis zum 24. August haben insgesamt Fonds, die das Thema Emerging Markets abbilden, 2,06 Milliarden US-Dollar verloren. Das entspricht 0,33 Prozent des verwalteten Vermögens, wie aus einer Studie des ETF-Market-Makers UniCredit hervorgeht. Damit hätten Emerging-Markets-Fonds in der vierten Woche in Folge Abflüsse gesehen. Unterscheidet man zwischen ETFs und Investmentfonds, so haben ETFs deutlich mehr verloren. In der vergangenen Woche zogen die Anleger aus Aktien-ETFs auf die Emerging Markets 1,14 Milliarden US-Dollar ab, während Fonds 922 Millionen US-Dollar verloren.

Betrachtet man alle Emerging-Markets-Fonds, seien es aktiv oder passiv gemanagte, dann haben ETFs seit 2011 deutlich weniger Abflüsse verzeichnet als aktiv gemanagte Fonds. Im Abflussminus liegen aber beide Produktgattungen. Für Schwellenländer-ETFs ist das das erste Mal. Seit 2003 haben Emerging-Markets-ETFs immer mehr Zuflüsse gesehen, was auch an der stetig wachsenden Produktpalette liegen könnte. Das beste Jahr für Emerging-Markets-ETFs war 2008 – während aktiv gemanagte Fonds extrem hohe Abflüsse verbuchen mussten, legten die Investoren ihre Gelder stark in Schwellenländer-ETFs an. 2009 und 2010 waren die Zuflüsse der aktiv gemanagten Fonds wieder höher als die der ETFs.

Wenn man sich die ETF-Abflüsse nach Regionen anschaut, fällt auf, dass Globale-Emerging-Markets-ETFs und ETFs auf Lateinamerika in diesem Jahr nicht gerade in der Anlegergunst lagen. Zuflüsse verzeichneten dagegen ETFs auf Einzelregionen. Beliebt in diesem Jahr waren ETFs auf die EMEA-Region, auf Russland und Emerging Markets in Europa. Abflüsse mussten dagegen Türkei-ETFs hinnehmen.