Kommentar
08:29 Uhr, 21.08.2003

Emerging Markets deutlich im Plus

Im Juli verzeichneten Emerging Markets-Aktien auf Basis des MSCI EM Free-Index und in Euro gerechnet einen Wertzuwachs von 8,5 Prozent. Über dem Durchschnitt lagen wie im Mai und Juni die asiatischen Aktienbörsen, die sich nach Abklingen von SARS kräftig erholen konnten.

Besonders gut präsentierten sich Werte wie die koreanischen Samsung Electronics und LG Electronics, die vom Trend zum Flachbildschirmgerät und ihrer Marktführerschaft hinsichtlich Technologie und Kosten in diesem Segment profitieren. Aktien von Fluggesellschaften konnten sich deutlich erholen, da sich der SARS-bedingte Stau aufzulösen beginnt und der Geschäftsreiseverkehr nach Asien wieder in Gang kommt. Hoffnungen auf eine Erholung der US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr sowie festere Preise bei Speicherchips haben sich positiv auf die Aktien taiwanesischer Elektronikhersteller ausgewirkt.

Die osteuropäischen Aktienmärkte notierten mit Ausnahme Russlands deutlich fester, der CECE-Index stieg um 9,7 Prozent. Starke Impulse kamen vor allem aus Polen, wo der WIG20-Index um 13 Prozent zulegte. Beflügelnd wirkte neben sehr guten makroökonomischen Daten vor allem die Senkung der Unternehmenssteuer von 27 auf 19 Prozent ab dem kommenden Jahr. Die russische Börse wurde von negativen Schlagzeilen um den Ölwert Yukos belastet (RTX-Index minus 6,6 Prozent). Die Einleitung einer Untersuchung wegen angeblicher Steuerhinterziehung gegen den größten Yukos-Aktionär Platon Lebedjew und dessen Festnahme verunsicherten die Investoren und führten zu Verkaufsdruck.

Emerging Markets-Anleihen gerieten im Juli auf Grund steigender Renditen amerikanischer und europäischer Staatsanleihen unter Druck. Die Spreads (Renditeabstand zu US-Staatsanleihen) weiteten sich jedoch nicht aus. Positive Faktoren in einzelnen Schwellenländern, zum Beispiel der Rückkauf von Brady-Anleihen durch Brasilien und Venezuela, konnten den Negativtrend des Gesamtmarktes nicht kompensieren. Die weitere Entwicklung könnte weitgehend davon abhängen, ob sich die Renditen von US-Anleihen wieder stabilisieren oder gar sinken.

Bei den Unternehmensanleihen verzeichneten europäische High Yields im Juli leicht rückläufige Kurse, da vor den schwächeren Sommermonaten eine Reihe neuer Emissionen in den USA und Europa begeben worden war. Die jüngste Volatilität der Renditen von Staatsanleihen hat sich nicht positiv auf die High Yields ausgewirkt. Im August ist nicht mit Neuemissionen zu rechnen, sodass sich der Markt technisch verbessern könnte.

Unternehmensanleihen guter Bonität tendierten im Juli freundlich; insbesondere die Bereiche Auto und Telekom, aber auch Versicherungen, performten gut. Interessante Neuemissionen kamen von Telekom Austria, Goldman Sachs und Repsol. Favoriten bleiben der Telekomsektor und der nachrangige Versicherungsbereich. Auf Grund der niedrigen Zinsen erfreuen sich Unternehmensanleihen einer hohen Nachfrage - flankiert vom Trend zum Deleveraging (Entschuldung), der zu Upgrades (Ratingverbesserungen) führt.

Quelle: DWS

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