EM-Aktien: Der Zeitpunkt zum Einstieg ist günstig
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Zürich (GodmodeTrader.de) - Ende August erreichten Schwellenländeraktien ihren Tiefpunkt: von ihrem Höchstwert im Januar 2018 fielen sie um ganze 20 Prozent. Laut Tim Love, Investment Director für die Aktienstrategie in den Schwellenmärkten bei GAM Investments, könnte diese Kursbewegung jedoch einen attraktiven Einstiegspunkt bieten. „Im Hinblick auf die aktuellen Bewertungen zeigen die fundamentalen Indikatoren nicht unbedingt auf verkaufen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,6 erscheint nicht gerade teuer, während das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,5 und das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,2 ebenfalls darauf hindeuten, dass Schwellenländeraktien nach der jüngsten Verkaufswelle relativ attraktiv bewertet sind“, schreibt Love in einem aktuellen Marktkommentar.
Auch die Eigenkapitalrendite (ROE) von 14 Prozent, die Dividendenrendite von 2,9 Prozent und die Free-Cashflow-Rendite von 8,5 Prozent auf Bilanzen zeigten sich vorteilhaft für Anleger. Vergleiche man diese Kennziffern mit den normalisierten Höchstwerten in 2009 (KGV von 22 und KBV von 2,2), deute dies darauf hin, dass Schwellenländeraktien sich ungeachtet der hohen Renditen im Jahr 2017 näher am Tiefpunkt des aktuellen Zyklus befinden könnten als am Höhepunkt, heißt es weiter.
EM-Aktien sollten sich künftig als relativ konstant erweisen. Die schlechten Nachrichten aus der Türkei und Venezuela hätten zwar für Schlagzeilen gesorgt, wirklich gefährlich könnten sie der Entwicklung von EM-Aktien jedoch nicht werden. „Diese Länder haben nur geringes Gewicht im MSCI EM Index und sind effektiv unbedeutend, solange es nicht zu einer Ausweitung auf andere Märkte kommt. Relativ unempfindlich zeigen sich Schwellenländeraktien auch gegenüber dem starken US-Dollar - Rohstoffe, Energie und Industrie machen heutzutage nur noch 12 Prozent des MSCI EM Index aus“, so Love. Vorsicht gelte nach wie vor bei den Lokalwährungen, die für eine weitere Aufwertung des Dollars anfällig seien.
„Sollten die Märkte weltweit einen Dämpfer erhalten, würden die Schwellenländeraktien zwar trotz der attraktiven Bewertungen nach unten partizipieren, aber unserer Meinung nach nicht im größeren Ausmaß als ihre Pendants in den Industrieländern. Und da die Bewertungen von Schwellenländeraktien in relativer Hinsicht wesentlich attraktiver sind, bestehen unserer Meinung nach erheblich bessere Aussichten, dass Schwellenländeraktien ab diesem Punkt ein positives asymmetrisches Renditeprofil aufweisen“, fährt Love fort.
Love zufolge müssten schon gravierende Ereignisse die globalen Märkte in Aufruhr versetzen, um Emerging Markets Aktien aus dem Tritt zu bringen. „So lange das nicht passiert, bleibt das Wertversprechen von Schwellenländeraktien unserer Einschätzung nach intakt.“
Schwellenländer trügen 50 Prozent zur globalen Produktion und 80 Prozent zur Steigerung des BIP im Jahresvergleich bei. Das Risiko-Rendite-Verhältnis weise daher eine fundamentale Neigung zugunsten von Schwellenländeraktien auf. „Die Gewichtung von Schwellenländeraktien im MSCI ACWI Index ist aktuell überproportional gering. Das Entstehen inländischer Pensionskassen, insbesondere in China und Indien, dürfte zur Folge haben, dass diese einen wesentlich größeren Teil der börsennotierten Aktien aufsaugen. Deshalb ist die wahrscheinlichste Entwicklung unserer Meinung nach am Ende eine KGV-Höherbewertung, so wie es in Chile Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre der Fall war“, erklärt Love.
Die Zeiten, in denen Schwellenländeraktien als optionales Extra für einen gewissen zusätzlichen ‚Beta-Kick‘ angesehen wurden, gehörten daher eindeutig der Vergangenheit an. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor globale Anleger damit beginnen, in angemessenem Umfang im Universum der Schwellenländer anzulegen, um dieser Philosophie-Änderung Rechnung zu tragen“, findet Love. Untermauert würden die Argumente für EM-Aktien auch von sowohl relativen als auch absoluten langfristigen und zyklischen Treibern. „Somit sind Schwellenländeraktien unseres Erachtens zyklisch billig und dürften von einer starken langfristigen Unterstützung profitieren“, schließt der Experte.
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