Elektroindustrie erwartet Insolvenzwelle
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Berlin (BoerseGo.de) - Während an den Börsen wieder auf eine kräftige wirtschaftliche Erholung spekuliert wird, sehen viele Sektoren der Realwirtschaft das Schlimmste noch auf sich zukommen. Auch der Elektrotechnikbereich, nach dem Maschinenbau die zweitwichtigste Branche in Deutschland, geht von einer weiteren Verschärfung der Lage aus. "Ich rechne mit einer Insolvenzwelle", sagte Friedhelm Loh, Präsident des Elektrotechnik-Verbandes ZVEI gegenüber dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel".
Die Eigenkapitalquote in der Branche liege im Schnitt noch bei über 30 Prozent, aber das könne sich "schnell halbieren". Bei einer Blitzumfrage im März hätten fünf Prozent der 1500 ZVEI-Mitgliedsfirmen angegeben, eine Kreditklemme zu verspüren, drei Monate später seien es schon 57 Prozent gewesen. "Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass die Unternehmen die Krise zwar überleben, aber am Ende keine Kraft mehr haben, neue Erfolge zu generieren, weil sie in der Zwischenzeit ihr Eigenkapital aufgebraucht haben", sagte der ZVEI-Präsident. Ein großes Problem sei auch die nachlassende Zahlungsmoral. Die Zahl der Zeitarbeiter in der Branche könne weiter steigen. "Von den 827.000 Beschäftigten per Ende 2008 sind nach den letzten Informationen 110.000 in Kurzarbeit. Ich gehe davon aus, dass die Zahl noch steigen wird", sagte Loh.
Viele Experten bewerten die Chancen der Elektroindustrie grundsätzlich positiv. Ein von der Deutschen Bank unter Mitwirkung des ZVEI erstellter Branchenbericht geht bis zum Jahr 2020 von einem durchschnittlichen Wachstum von drei Prozent pro Jahr aus. Deutschland sei der führende Produktionsstandort in Europa und liege weltweit auf Position fünf.
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