El Nino verbessert Fundamentaldaten für Agrarrohstoffe
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Tokio (BoerseGo.de) – Das Wetterphänomen El Nino verbessert die fundamentalen Aussichten für Agrarrohstoffe. Produzenten rund um den Erdball fürchten die negativen Auswirkungen des zyklischen Phänomens, das in manchen Regionen zu ungewöhnlich vielen Regenfällen, in anderen dagegen zu Trockenheit führt.
So werden etwa in Japan aktuell Befürchtungen laut, das wegen ungewöhnlich kühlem und regnerischem Wetter die Weizen- und Reisproduktion des Landes um bis zu ein Drittel sinken könnte. Die Exporte des Landes könnten aus diesem Grund um etwa ein Drittel zunehmen, schätzt eine Produzentenvereinigung.
Auch die Kakaoernte des kommenden Jahres könnte unter den Wetterbedingungen leiden. Die internationale Kakaoorganisation verwies in ihrem Marktausblick auf mögliche Ernteeinbußen in Produzentenländern wie Ecuador, Indonesien und der Elfenbeinküste. Sollte sich das Wetterphänomen ähnlich stark auswirken wie in der Vergangenheit , sei statt eines globalen Überschusses sogar mit einer Angebotslücke zu rechnen, warnte die Organisation.
Am Zuckermarkt lassen sich die Auswirkungen von El Nino bereits eindrucksvoll verfolgen. Nachdem die Monsun-Regenfälle in Indien um beinahe ein Drittel geringer ausgefallen sind als im langjährigen Durchschnitt, ist die Zuckerproduktion des Landes eingebrochen. Im größten Erzeugerland der Erde, Brasilien, litt die Ernte dagegen unter zu viel Regen, der ebenfalls mit El Nino in Verbindung gebracht wird. Die Notierungen an den Terminmärkten haben sich im laufenden Jahr aus diesen Gründen annähernd verdoppelt.
Marktbeobachter scheinen sich weitgehend einig zu sein, dass eine ungewöhnlich starke Ausprägung von El Nino zu Preisspitzen auf den Agrarmärkten führen könnte. So bekräftigte beispielsweise der bekannte Rohstoffexperte Jim Rogers seine Überzeugung, das die Reispreise deutliches Aufwärtspotential hätten. Die abnehmenden globalen Vorräte und die schlechte Ernte könnten die Preise weiter treiben, meinte er unlängst.
Auch die FAO warnt vor möglichen Preisspitzen und anhaltender Volatilität. Bei schlechten Ernten im kommenden Jahr könne die Lage schnell ernst werden. Eine Rückkehr zu den Höchstpreisen des vergangenen Jahrs sei dann möglicherweise sogar „nicht zu vermeiden“, meinte ein Experte der Organisation.
Allerdings sind die Aussichten nicht gänzlich schlecht: In den USA erwarten Experten im laufenden Jahr Rekordernten bei Weizen und Sojabohnen, auch die Maisernte entwickelt sich gut. Aber auch in anderen wichtigen Produzentenländern wie Australien, Russland und China werden gute Erträge erwartet. Marktstrategen raten deshalb an, bei Investitionen in Agrarrohstoffe die Entwicklung der jeweiligen marktspezifischen Fundamentaldaten genau zu beobachten. Kurzfristige spekulative Positionen sollten nur selektiv eröffnet werden, während bei langfristigen Investments ein marktbreiter Ansatz zu wählen sei.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.