Kommentar
08:56 Uhr, 23.09.2004

Eintrübung in den USA

Zeigt die US-Wirtschaft lediglich eine Wachstumsdelle, oder beginnt sie sich stärker abzukühlen? Wir sehen zwar keine Rezessionswolken aufziehen, gehen aber davon aus, dass die größte Volkswirtschaft der Welt vorerst nicht an die jüngste Wachstumsdynamik anknüpfen kann. Für unsere Einschätzung sprechen vor allem der schwache Arbeitsmarktbericht von Anfang August mit einem enttäuschenden Beschäftigungszuwachs und das stark gesunkene Verbrauchervertrauen mit negativen Implikationen für den Konsum. Zudem verlieren stimulierende Sonderfaktoren wie die massiven Steuersenkungen nunmehr ihre Wirkung. Belastungen gehen auch von der Geldpolitik aus; unserer Einschätzung nach wird die US-Notenbank Fed die Zinsen - wenn nicht jetzt, wann dann? - zwar vorsichtig, aber kontinuierlich hoch setzen.

Auch auf der Unternehmensseite haben sich die Perspektiven angesichts eines schwächeren Produktivitätswachstums und einer nachlassenden Gewinndynamik etwas eingetrübt.

Alle diese Faktoren lassen uns keine Kursavancen auf den Aktienmärkten erwarten. Wall Street hat die Abschwächung antizipiert; im Prinzip bewegen sich die Kurse seit Jahresanfang in einer relativ engen Bandbreite seitwärts. Die Unsicherheit im Vorfeld der US-Präsidentenwahl und vor allem die anhaltenden geopolitischen Risiken (Irak und Terrorängste) dämpfen zusätzlich die Lust auf Aktien.

Vor diesem Hintergrund sind unserer Meinung nach eine defensive Positionierung und ein bewertungssensitives Agieren angesagt. Bei Zyklikern ist generell Vorsicht bzw. Zurückhaltung geboten. Das gilt für Einzelhandelsaktien, insbesondere aber für die sehr hoch bewerteten Technologiewerte. Dem entsprechend bevorzugen wir bei Anlagen im Technologiebereich "defensive" Werte, zum Beispiel von IT-Serviceunternehmen. Gute Chancen im zyklischen Bereich billigen wir derzeit vor allem aber klassischen Industrietiteln zu, die unserer Ansicht nach moderat bewertet sind.

Höhere Bewertungen erwarten wir im Energiebereich. Bei begrenzten Förder- und vor allem Verarbeitungskapazitäten kann die hohe Ölnachfrage nicht durch ein höheres Angebot befriedigt werden. Energiewerte stellen unserer Meinung nach derzeit eine Art von Versicherung gegen fallende Kurse dar, entsprechend halten wir bei den in US-Aktien investierenden DWS-Fonds die Positionen in diesem Bereich hoch.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 120 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,5 %. Europaweit zählt die DWS über 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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