Analyse
13:35 Uhr, 05.12.2013

Einstieg zum niedrigsten Schlusskurs

Das Market-Timer-Zertifikat von Goldman Sachs sucht über die nächsten acht Monate nach dem günstigsten Einstiegskurs.

Erwähnte Instrumente

  • Market Timer Zertifikat auf EURO STOXX 50
    Kursstand: 99,20 € (Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Zum niedrigsten Kurs in den Markt einsteigen, wer möchte das nicht. Das neue Market-Timer-Zertifikat von Goldman Sachs lässt diesen Anlegertraum wahr werden, indem über einen 8-monatigen Einstiegszeitraum der niedrigste Schlussstand des Euro STOXX 50 ermittelt und am Laufzeitende miteingerechnet wird.

Bis Dienstag dieser Woche sah es so aus, als könnte kein „Wässerchen“ die Entwicklung des DAX in diesem Jahr noch trüben, so stark präsentierte sich „des Deutschen Anleger liebstes Kind“ seit Monaten. Dabei wurden die Warnungen bekannter Größen wie Nobelpreisträger Robert Shiller oder von Großinvestoren bzw. Hedgefonds-Legenden wie Carl Icahn oder Jim Rogers vor einer Blasenbildung an den Aktienmärkten und der Gefahr eines Absturzes einfach in den Wind geschlagen. Sogar die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) bzw. EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen oder der Chef-Ökonom der OECD Pier Carlo Padoan äußerten sich laut der „Wirtschaftswoche“ bereits kritisch zu dem Treiben an den Märkten, bevor Analysten der Deutschen Bank Anlegern vor kurzem auch noch die Vorfreude auf eine zusätzliche Jahresend-Rally nahmen, als sie noch für 2013 einen Rücksetzer von rund neun Prozent auf 8.400 Punkte prognostizierten. Im Vorfeld der im Hinblick auf eine mögliche Reduzierung der geldpolitischen Lockerung der Fed mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten am Freitag machten Börsianer am Dienstag das erste Mal seit August wieder so richtig Kasse und jagten den DAX rund zwei Prozent nach unten. Dabei sei die Sorge vor einer geldpolitischen Drosselung bzw. dem Ausstieg aus dem QE-Programm nach Ansicht von Peter Schiff, CEO von Euro Pacific Capital eigentlich völlig unbegründet, da die Fed dies sowieso nie tun werde, da sie sich aus Furcht vor einer schweren Rezession auf einer „Mission Impossible“ befindet. Er erkennt dabei eine „gefährliche Selbsttäuschung“, die an den Finanzmärkten um sich greift und erst dann wieder vorbei geht, wenn der Spuk vorüber ist und sich die Märkte der Realität annähern.

Marktturbulenzen könnten sich auszahlen

Müssen sich Anleger also demnächst nicht nur der Jahreszeit entsprechend warm anziehen oder schalten die Börsen nach ein zwei schwachen Tagen gleich wieder auf grün? Wer in nächster Zeit mit einigen Turbulenzen rechnet, muss sich dennoch nicht gleich aus dem Markt verabschieden, zumindest wenn er bei seinem Investment auf das erst im November aufgelegte Market-Timer-Zertifikat von Goldman Sachs setzt. Als Basiswert fungiert bei dem bis November 2017 laufenden Produkt der Euro STOXX 50. Wie der Name bereits andeutet, verfügt das Papier über einen zusätzlichen Optimierungsansatz, der dem Anleger das Timing-Problem abnehmen soll. Dazu wird in einem 8-monatigen Zeitraum zwischen 11. November 2013 und 11. Juli 2014 auf Schlusskursbasis der niedrigste Indexstand festgestellt und für die Abrechnung bei Endfälligkeit vorgehalten. Damit die Market-Timer-Komponente berücksichtigt werden kann, muss allerdings ein zusätzliches Barriere-Kriterium erfüllt sein. So darf kein Index-Schlussstand zwischen 11. Juli 2014, dem Ende der Einstiegsoptimierung und dem finalen Bewertungstag am 13. November 2017 unter der bei 1.709,59 Punkten fixierten Kursschwelle liegen, da sich die Rückzahlung ansonsten nur noch wie üblich nach der tatsächlichen Wertentwicklung gegenüber dem Auflagekurs von 3.052,83 Zähler richten würde.

43-prozentiger Puffer entscheidet über Timing-Mechanismus

Wird die aktuell rund 43 Prozent entfernte Barriere während dem Betrachtungszeitraum kein einziges Mal verletzt, kommt die Optimierungs-Komponente in Form des niedrigsten Einstiegskurses ins Spiel. Dabei sind zwei Fälle zu unterscheiden. Sollte der Indexstand am finalen Stichtag unterhalb des Einstiegslevels liegen, erfolgt eine Tilgung zum Nennbetrag von 100 Euro. Liegt der Referenzpreis allerdings z.B. mit 3.500 Punkten über dem einstiegsoptimierten Wert von beispielsweise 2.700 Zählern, wird zunächst dieser vom finalen Indexstand abgezogen und durch den Basispreis von 3.052,83 Punkten dividiert. Dies ergibt die sogenannte Market-Timer-Entwicklung ((3.500 – 2.700) / 3.052,83) = 0,2621), die in Prozent ausgedrückt 26,21 Prozent beträgt. Zusammen mit dem Nennbetrag würde dies zu einer Rückzahlung von 126,21 Euro führen. Ohne Optimierungs-Faktor hätte sich im genannten Beispiel aber nur ein Wert von 114,65 Euro ergeben.

Der Börse Go Tipp:

Sollte es in den nächsten Wochen und Monaten wieder ungemütlicher an den Börsen werden, könnte sich die Market-Timer-Strategie durchaus auszahlen, wenn die Märkte im Anschluss an einen möglichen Crash wieder nach oben drehen. Wichtig dabei ist, dass der aus heutiger Sicht ziemlich üppige Puffer von über 40 Prozent ausreicht, um den Optimierungs-Mechanismus nicht zu gefährden.

Euro STOXX 50 Market-Timer-Zertifikat

Emittent/WKN:

Goldman Sachs / GT6T1N

Laufzeit:

20.11.2017

Preis: (04.12.2013)

Geld / Brief: 98,90 € / 99,90 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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