Analyse
17:56 Uhr, 11.06.2007

Einstieg in Trendfortsetzungsformationen

Quelle: GodmodeTrader.de

Darüber hinaus bietet es sich an, die Beendigung der untergeordneten, gegen den vorherrschenden Trend gerichteten Bewegung abzuwarten. Befindet sich der Markt übergeordnet in einem stabilen Aufwärtstrend, laufen die Korrekturen häufig in der Form kurzfristig gerichteter Abwärtstrends. Wenn der Kursverlauf ein Unterstützungscluster während dieser Korrektur bestätigt und den kurzfristigen Abwärtstrend durchbricht, dann bietet sich ein neues Einstiegssignal in die übergeordnete Trendrichtung. Am Beispiel der Aktie von Solarworld, die in Abbildung 18 während einer starken Trendphase dargestellt ist, wird dieses Prinzip deutlich.

Abbildung 18: Trendfortsetzungsformationen bei der Aktie von Solarworld im Aufwärtstrend am Beispiel des Tagescharts

In Abbildung 18 erkennen Sie den Kursverlauf dieser Aktie von Juli 2004 bis zum Juni 2005, eine zugegebenermaßen starke Aufwärtsbewegung. Die Aktie befand sich zum Beginn der Betrachtung in einer übergeordneten Aufwärtsbewegung und konsolidierte im Bereich der langfristig maßgebenden Aufwärtstrendlinie in einer flachen symmetrischen Dreiecksformation. Diese kann im übergeordneten Zeitfenster auch als Wimpel betrachtet werden. Ein Ausbruch aus dem langfristigen Aufwärtstrend erfolgte noch in der Dreiecksspitze, dieser stellte sich dann aber als Falle für die bärisch eingestellten Marktteilnehmer dar und wurde ab September gekauft. Erkennbar ist auch hier die Dynamik, die sich nach der Generierung der Bärenfalle eingestellt hat. Nachdem ein neues Zwischenhoch gebildet wurde, ging die Aktie im Oktober in eine untergeordnete Abwärtsbewegung über. Hierbei handelt es sich um die zuvor bereits beschriebene Flagge, in der Solarworld auf der maßgebenden Aufwärtstrendlinie aufgesetzt ist. Darüber hinaus wurde, gemessen an der vorherigen mittelfristigen Aufwärtsbewegung, eine Korrektur um 38,2 % nahezu exakt vollzogen. Der Ausbruch aus der Flagge nach oben gibt Ihnen dann das entscheidende Einstiegssignal. Zu diesem Zeitpunkt liegt eine übergeordnete Aufwärtsbewegung ungefährdet vor, die untergeordnete Abwärtsbewegung wurde hingegen sehr wahrscheinlich beendet. Nach einem weiteren Hoch kam es im November erneut zu einer gegen den übergeordneten Trend gerichteten Abwärtsbewegung, eine weitere Flagge wurde ausgebildet. Auch in diesem Fall erfolgte eine Korrektur auf das 38,2 % Reaktionsniveau der letzten Aufwärtsbewegung. Der Ausbruch aus der Flagge nach oben bietet dann das neue Kaufsignal. Im Januar folgte eine weitere Konsolidierung, auch hier in der Form einer Flagge. Diese Flagge, die auf der wichtigen exp.GDL 50 aufsetzt, wurde deutlich weiter ausgedehnt als die beiden vorherigen. Das Einstiegssignal liefert auch hier wieder der Ausbruch aus der Formation, da zu diesem Zeitpunkt unterstellt werden kann, dass die untergeordnete Abwärtsbewegung beendet worden ist. Nach einem weiteren Hoch ging die Aktie dann erneut in eine Konsolidierung über und das wieder auf höherem Kursniveau. In diesem Fall folgte die Ausbildung eines symmetrischen Dreiecks, welches im übergeordneten Zeitfenster als Wimpel betrachtet werden kann. Nachdem sich der Kursverlauf darin der exp. GDL 50 genähert hatte, folgte der Ausbruch nach oben aus dem Wimpel und damit die Generierung eines weiteren Einstiegessignals. Der anschließende scharfe Rückfall auf die maßgebende Trendlinie Ende Mai gefährdet eine eingegangene Position noch immer nicht. Der Kursverlauf bildete zu diesem Zeitpunkt innerhalb der laufenden Aufwärtsbewegung keine maßgebenden tieferen Tiefs aus, so dass selbst eine im September 2004 eingegangene Position noch bestehen konnte. Der im Zeitraum zuletzt dargestellte Rückfall bildet darüber hinaus einen Rückfall auf die Spitze des Dreiecks, welcher in der Folge wieder gekauft wurde. Trendbestätigend generierte Solarworld damit ein weiteres Kaufsignal. Unabhängig davon wird im Chartverlauf bei Solarworld auch wieder die Bedeutung der exp.GDL 50 innerhalb einer trendierenden Bewegung deutlich. Diese gleitende Durchschnittslinie konnte nicht nachhaltig gebrochen werden und bildete darüber häufig den Ausgangspunkt für eine Wideraufnahme der übergeordneten Bewegung.

Es ist also nicht notwendig, sich in eine mittelfristig laufende starke Bewegung an irgendeinem beliebigen Punkt einzukaufen. Sie können warten, bis der Kursverlauf beginnt, einen überkauften Zustand abzubauen. Günstig ist es, wie auch im Beispiel von Solarworld deutlich wird, wenn es zu einer Korrektur im Bereich von 38,2 % bis 50,0 % der vorangegangenen Bewegung kommt. In der Phase der Konsolidierung kann der Markt den Extremzustand abbauen und Druck aufbauen, um die Bewegung auf neue Hochs fortzusetzen. Sie kaufen sich erst ein, wenn die eigentliche Bewegung wieder aufgenommen wird. Eine Absicherung der eingegangenen Position kann dann ebenfalls eng und dabei sinnvoll gesetzt werden. Platziert wird der notwendige Stopp-Loss jeweils unter dem Tief der als beendet unterstellten Konsolidierung. Insbesondere bei kurzfristigen Flaggen, wie sie im Beispiel von Solarworld dargestellt sind, sollte es keinesfalls mehr zu einem Rückfall unter das Flaggentief kommen. Andernfalls können Positionen wieder aufgelöst werden, da dann aus einer kleinen Konsolidierung eine größere Korrektur zu werden droht.

Wenn Sie diese Kaufsignale nutzen, sollten Sie dabei auch auf das Volumen achten. Innerhalb der untergeordneten Korrektur sollte es abnehmen oder wenigstens unterdurchschnittlich in dem betrachteten Zeitraum sein. Kommt es dann zu einer Bestätigung einer Unterstützung sowie zum Ausbruch aus dem Trend der untergeordneten Korrektur, sollte das Volumen möglichst zunehmen um die Signifikanz dieses Signals zu unterstützen. Handelsvolumen allein wirkt sich allerdings nicht positiv auf dem Tradingkonto aus, entscheidend ist letztlich die Bewegung, die Markt vollzieht. Sie können eine Bestätigung einer Unterstützung auch ohne eine Zunahme des Volumens kaufen, oder bei einer Bestätigung eines Widerstands auch ohne steigendes Volumen eine Shortposition eingehen. Dennoch ist die Entwicklung des Volumens ein Fakt, der die Handelsentscheidung vereinfachen kann.

http://www.godmode-trader.de (Marko Strehk)

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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