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13:04 Uhr, 01.10.2003

Einkaufsmanagerindex auf Expansionskurs

Externe Quelle: Originalkommentar der DekaBank

1. Die Stimmung der deutschen Einkaufsmanager hat sich im Berichtsmonat September weiter verbessert: Mit einem unerwartet starken Anstieg auf 50,2 Punkte ist der deutsche Einkaufsmanagerindex zum ersten Mal seit Juli 2002 wieder im Expansionsbereich. Damit überholte er die Einkaufsmanagerindizes für Euroland (Anstieg auf 50,1 Punkte), für Frankreich (Rückgang auf 48,6 Punkte) sowie für Italien (Anstieg auf 49,8 Punkte).

2. Zur Zeit wird allenthalben die Frage gestellt, ob der kräftige Anstieg der ifo-Geschäftserwartungen wie schon Anfang 2002 nur eine Erwartungsblase darstellt oder ob er von harten realwirtschaftlichen Indikatoren endlich unterfüttert wird. In diesem Zusammenhang kommt dem Einkaufsmanagerindex eine wichtige Rolle zu, denn er gibt zeitnah Hinweise auf die realwirtschaftliche Entwicklung im September, während die entsprechenden realwirtschaftlichen Daten - beispielsweise die Industrieproduktion - erst im November veröffentlicht werden. Eigentlich müssten die harten Indikatoren ab August drehen, doch möglicherweise werden gerade die Augustdaten durch Sonderfaktoren überlagert: Die überdurchschnittliche Zahl an Bundesländern mit Schulferien, die Hitzewelle und Rückpralleffekte lassen die Einzelhandelsumsätze (- 0,2 % mom) und vermutlich auch die Industrieproduktion (am 9.10.) schlecht aussehen. Daher ist das positive Signal, das vom Einkaufsmanagerindex für den September ausgeht, von besonderer Bedeutung.

3. Nicht nur der Einkaufsmanagerindex insgesamt befindet sich wieder im Expansionsbereich, sondern auch wichtige Teilkomponenten (siehe Ellipse im Schaubild): Neben dem kräftigen Anstieg der Beurteilung der Auftragseingänge im Vergleich zum Vormonat auf 54,0 Punkte hat sich auch die Beurteilung der Produktionstätigkeit spürbar verbessert und den Expansionsbereich erreicht (51,5 Punkte). Bemerkenswert dabei ist, dass die Auftragslage nun besser beurteilt wird als in der Zeit der Erwartungsblase im Jahr 2002. Auch andere wichtige Zeitreihen, die nicht in den Gesamtindex eingehen, weisen nach oben. So stieg die Beurteilung der Exportaufträge (von 50,1 auf 53,1 Punkte) wie auch der Auftragsbestände (von 50,1 auf 51,0 Punkte) an. Dass die Hoffnungen aber noch nicht bis in den Himmel wachsen sollten, signalisiert die Beschäftigungskomponente, denn sie befindet sich immer noch im kontraktiven Bereich. Aber immerhin verbessert sie sich seit Juni kontinuierlich.

4. Zusammenfassend kann man festhalten: Eine Erwartungsblase wird man mit endgültiger Sicherheit zwar erst nach einer klaren Trendwende bei den harten Indikatoren ausschließen können, die Wahrscheinlichkeit einer solchen Blase hat sich aber weiter verringert. Unsere Prognose einer konjunkturellen Belebung in Deutschland nach dem Tiefpunkt im zweiten Quartal wird damit untermauert.

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