Kommentar
15:04 Uhr, 27.04.2009

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

Auch an den Finanzmärkten macht sich Frühlingsstimmung breit. Ob es am milden Wetter oder an anderen Faktoren liegt, eines ist jedenfalls klar: Die Aussicht auf eine mögliche Depression lähmt die Markttätigkeit nicht mehr. Die Anleger blicken nunmehr zuversichtlicher in die Zukunft.

Gründe für den zunehmenden Optimismus sind u. a. die umfangreichen Konjunkturprogramme, die vor allem in den USA angekündigt wurden. Zudem beschloss der G20-Gipfel eine Verdreifachung der IWF-Mittel. Damit verringert sich die Gefahr von Zahlungsbilanzkrisen, vor allem in Osteuropa. Den neuesten Zahlen zufolge hat sich auch das Tempo des globalen Abschwungs verlangsamt. Die erfreulichsten Signale kommen aus China, wo die Regierung ebenfalls ein breit angelegtes Maßnahmenpaket zur Belebung der Wirtschaft geschnürt hat. Diese Maßnahmen zeigen bereits Wirkung. So hat die Kreditvergabetätigkeit deutlich zugenommen und auch die Industrieproduktion steigt wieder.

Wir halten diesen neu erweckten Optimismus allerdings für ebenso übertrieben wie den extremen Pessimismus, den die Märkte vor allem im letzten Quartal 2008 an den Tag legten. Wenn sich auch bei einigen Wirtschaftsindikatoren Stabilisierung abzeichnet, so geschieht dies doch auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch die Talfahrt der Unternehmensgewinne ist noch nicht vorbei. In der Tat erwarten wir in der laufenden Berichtssaison zum ersten Quartal herbe Enttäuschungen.

Mehr Vorsicht bei Aktien

Die aktuelle Bärenmarkt-Rally an den Aktienmärkten dürfte bald enden. Die Investoren werden sich dann wieder mit der harschen Realität enttäuschender Ertragszahlen und verhaltener Gewinnprognosen konfrontiert sehen. Dies wird zweifelsohne auf die Kurse durchschlagen. Wir haben daher unsere neutrale Prognose für Aktien vs. Anleihen in „negativ“ geändert. Vor allem aufgrund der erfreulichen Zahlen aus China und der wachsenden Entscheidungsfreude des IWF schätzen wir die Emerging Markets (Aktien als auch Hartwährungsanleihen) jetzt positiver ein.

Quelle: ING Investment Management

ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING Gruppe. Mit annähernd 375 Milliarden Euro Assets under Management, vertreten in 37 Ländern mit mehr als 3.700 Mitarbeitern, ist ING Investment Management (ING IM) weltweit auf Platz 27 im Asset Management.

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