Kommentar
13:01 Uhr, 16.02.2010

Ein Hauch von Optimismus bei ThyssenKrupp

Erwähnte Instrumente

  • PROTECT-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Zykliker haben es nicht leicht in Zeiten wie dieser. Das musste auch die Stahlbranche allen voran ThyssenKrupp erkennen, das infolge der Wirtschaftskrise im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/2009 einen riesigen Verlust von fast 2,4 Mrd. Euro ausweisen musste, dem ersten überhaupt seit der Fusion zwischen den beiden ehemaligen im Namen stehenden Unternehmen. Umso verhaltener fielen deshalb auch die Erwartungen der Analysten für das erste Quartal aus, obwohl sich die Auftragslage in dem von anderen Industriebereichen wie z.B. dem Automobil- oder Bausektor stark abhängigen Segment zuletzt wieder deutlich stabilisierte. So gelang dem Stahlkocher, was selbst Experten kaum wirklich für möglich gehalten hatte, nach drei aufeinanderfolgenden tiefroten Quartalen auf Anhieb wieder die Rückkehr in die Gewinnzone mit einer Steigerung des Ergebnisses vor Steuern um über 30 Prozent auf 313 Mio. Euro, in das auch Sondereffekte von 76 Mio. Euro aus Unternehmensverkäufen miteinflossen. Dabei konnten allein fünf der der insgesamt acht Einzelsparten wieder schwarze Zahlen schreiben, nur die Sektoren Edelstahl, Stahl America und Marine Systems stellten auch weiterhin Verlustbringer dar. Der Umsatz ging dagegen mit 9,35 Mrd. Euro um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Ebenso verzeichneten auch die Auftragseingänge mit 9,3 Mrd. Euro einen herben Rückschlag um 28 Prozent. Es ist also auch hier noch nicht alles wieder Gold was glänzt und die jetzt wieder durchsetzbaren Stahlpreiserhöhungen könnten gleich wieder von den ebenfalls ansteigenden Notierungen beim Eisenerz „aufgefressen" werden. Auch die bislang sehr hilfreiche Kostensenkungsspirale dürfte sich auch nicht unendlich weiterdrehen lassen, auch wenn die Wirtschaftsvereinigung Stahl nach einer langsamen Erholung der Produktion in 2010, für 2011 sogar wieder mit alten Wachstumsraten rechnet. Auch Konzernchef, Ekkehard Schulz geht für das laufende Geschäftsjahr 2009/2010 von einer Stabilisierung des Umsatzes, sowie einem positiven Ergebnis aus. Mittelfristig wird sogar ein Umsatz von 50 bis 60 Mrd. Euro angestrebt. Das Ergebnisziel gestaltet sich dabei mit über vier Mrd. Euro nicht minder ambitioniert.

Trotz der überraschend guten Zahlen konnte die ThyssenKrupp-Aktie allerdings nicht bei allen Analysten punkten. So beließ die Unicredit ihre Einschätzung auf „Sell" mit einem Kursziel von 16,50 Euro, während Cheuvreux weiterhin bei „Underperform" bleibt und dem Stahltitel dabei nicht mehr als 20,50 Euro zugesteht. Anders dagegen die NordLB, die zumindest von „Verkaufen" auf „Halten" gewechselt ist und die Zielmarke jetzt bei 24 Euro sieht. Deutlich optimistischer zeigen sich Merck Finck, sowie M.M. Warburg, die ihre „Buy"-Beurteilung für die Aktie weiter aufrecht erhalten. Kursziel bei Warburg sind sogar 31 Euro.

Eher skeptischdn Anlegern bietet eine noch bis 25. März 2011 laufende PROTECT-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim mit einer Kursschwelle bei 17 Euro einen Risikopuffer von über 26,50 Prozent. Die maximale Rendite bei dem Papier beträgt aktuell 12,45 Prozent bzw. 11,22 Prozent p.a. Die vollständige Erstattung des Nennbetrags am Laufzeitende ergibt sich dann, wenn entweder die Barriere zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit berührt wird, oder der Basispreis am Bewertungstag bei Fälligkeit mindestens auf dem Basispreis-Niveau von 23,90 Euro notiert.

9,50 % p.a. ThyssenKrupp 17 PROTECT-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1GQZ

Laufzeit:

25.03.2011

Preis: (25.02.2010)

Geld / Brief: 97,65 % / 97,85 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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