Ein Blick auf Schwellenländeranleihen lohnt sich
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Schwellenländeranleihen bieten Investoren angesichts der Niedrigzinspolitik westlicher Notenbanken attraktive Ertragsmöglichkeiten. „Wer die höheren Risiken im Vergleich zu anderen Anleihensegmenten in Kauf nimmt, kann die Renditeaufschläge zur Portfoliooptimierung nutzen“, sagt Henry Stipp, Leiter für Schwellenländeranleihen bei der internationalen Fondsgesellschaft Threadneedle Investments (Threadneedle). „Bei Staatsanleihen aus Schwellenländern beläuft sich der durchschnittliche Wertzuwachs seit Anfang 2014 auf knapp zehn Prozent, Unternehmenspapiere bringen es auf etwa sieben Prozent.“
Zudem verbessern sich die Rahmenbedingungen in den Emerging Markets wieder, nachdem die Schuldenkrisen in den USA und Europa einige der Länder belastet hatten. „Die Phase, in der die betroffenen Schwellenländer ihre Leistungsbilanzdefizite heruntergefahren haben, ist weitgehend abgeschlossen“, sagt Stipp, der unter anderem den Threadneedle (Lux) Emerging Market Debt managt. Zudem seien Staats- und Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets trotz der Kursrally seit Anfang 2014 günstig bewertet – sowohl im historischen Vergleich als auch gegenüber anderen Anlageklassen.
Angesichts dessen rücken Schwellenländeranleihen wieder zunehmend in den Fokus der Investoren. „Emerging-Market-Bonds sind momentan eines der großen Themen für private und institutionelle Anleger“, sagt Werner Kolitsch, der bei Threadneedle das Geschäft in Deutschland und Österreich leitet. „Die Zuflüsse in dieses Marktsegment haben nach einem kurzen Dämpfer in der zweiten Jahreshälfte 2013, als das Thema Zinswende die Märkte prägte, schnell wieder angezogen.“ Investoren sollten jedoch bedenken, dass die Schwellenländer sich zunehmend unterschiedlich entwickeln und spezifische wirtschaftliche und regulatorische Risiken mit sich bringen. Gründe dafür seien beispielsweise das geopolitische Umfeld und strukturelle Rahmenbedingungen. „Vor diesem Hintergrund ist aktives Portfoliomanagement auf Basis einer umfassenden Mikro- und Makroanalyse wichtig, um die vielfältigen Chancen von Schwellenländeranleihen im Licht der Risiken zu bewerten.“
Ein globales Anlageuniversum ermöglicht Investoren, die Chancen und Risiken von Schwellenländeranleihen abzuwägen und je nach Marktumfeld flexibel zu nutzen. „Wir haben den Anteil der europäischen Schwellenländer und Russlands angesichts der Entwicklungen in der Ukraine zuletzt reduziert“, sagt Zara Kazaryan, Managerin des Threadneedle (Lux) Emerging Market Corporate Bonds. Im Gegenzug hat sie Positionen aus Lateinamerika, Asien und Afrika aufgestockt. Beispielsweise könne Brasilien profitieren, sollte Russland seinen Handel über Europa und die USA hinaus intensivieren. Zudem hat Kazaryan Gewinne aus Hochzinsanleihen – vor allem von Öl-, Gas- und Telekommunikationsunternehmen – mitgenommen. „Die Bewertungen von High-Yield-Bonds aus Emerging Markets erscheinen nun weitgehend ausgereizt“, sagt sie. Attraktiv seien dagegen Technologiewerte, weil die entsprechenden Unternehmen über gesunde Bilanzen und hohe Cash-Polster verfügten.
Quelle: Threadneedle
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.