Nachricht
14:37 Uhr, 30.07.2012

EFSF-Aufkauf spanischer Staatsanleihen noch nicht in Sicht

Brüssel (BoerseGo.de) – Der von Investoren erhoffte Aufkauf von spanischen Staatsanleihen durch den Euro-Rettungsfonds EFSF steht anscheinend noch nicht unmittelbar bevor. „Es gibt bisher keinen Antrag eines Mitgliedstaates, das Instrument zu nutzen", so ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Derzeit gebe es auch keine Planung für eine Telefonkonferenz der Finanzminister der 17 Euro-Staaten. Auch die Bundesregierung in Berlin dementiert entsprechende kurzfristige bevorstehende neue Hilfsmaßnahmen. „Mir sind keine entsprechenden Gesprächstermine der Euroländer bekannt“, so der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am heutigen Montag in Berlin.

Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker teilte am Wochenende in Interviews mit, dass die Beschlüsse des EU-Gipfels von Ende Juni umgesetzt würden. Das bedeutet, dass der EFSF notfalls Anleihen über die Europäische Zentralbank (EZB) aufkaufen wird. „Und welche Maßnahmen wir ergreifen werden, entscheiden wir in den nächsten Tagen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren", sagte Juncker im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung". Was wir genau machen, wird noch entschieden. „Das hängt von den Entwicklungen der nächsten Tage ab und davon, wie schnell wir reagieren müssen."

Dabei plant die EZB Medienberichten zufolge nicht nur den Aufkauf spanischer sondern auch italienischer Anleihen. Während die EZB am Sekundärmarkt tätigt werden soll, ist laut der französischen Tageszeitung „Le Monde“ ein Auftritt des EFSF am Primärmarkt geplant. Im September sollen die Käufe dann vom permanenten Rettungsschirm ESM übernommen werden.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten