Kommentar
12:23 Uhr, 12.01.2012

Edelmetall-Top-Bonus – „je oller desto doller“

Erwähnte Instrumente

  • Top Zertifikat auf Edelmetal
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Edelmetalle hatten es zuletzt am Rohstoffmarkt nicht ganz leicht, konnten die hochtrabenden Erwartungen vieler Experten zum Jahresende doch nicht annähernd erfüllt werden und machten ein stärkerer US-Dollar und speziell bei Gold auch ein gewisses „Window-Dressing“ Anlegern einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Gerade diesem populären Vertreter aus der Edelmetallgilde kam 2011 aber insgesamt seine starke Bedeutung als Währungsersatz und Absicherung gegen jedwedes Krisenszenario mit einer Wertentwicklung von immerhin gut elf Prozent besonders zugute. Deutlich weniger Grund zum Jubeln hatten Investoren, die sich statt auf Gold auf Silber oder gar Platin verlegt hatten. Bei ihnen standen Jahresverluste von über 8,50 bzw. mehr als 21 Prozent zu Buche, obwohl diese beiden Metalle einen zusätzlichen Vorteil gegenüber ihrem großen gelben Bruder besitzen: Sie stellen auch ein wichtiges Industriemetall dar, was wiederum bedeutet, sollte das allgemeine Sicherheitsbedürfnis wieder etwas an Intensität verlieren, könnte dies durchaus zulasten des Goldpreises gehen, während eine anziehende Weltkonjunktur auch weiter die Silber- und Platin-Notierungen beflügeln könnte. Dem stehen allerdings die immer noch nicht in Ansätzen geregelte Euroschuldenkrise und die mit ihr verbundenen Rezessionsgefahren entgegen, die auch im neuen Jahr noch zu einigen Verwerfungen führen dürften. Wer hier also nicht eingleisig fahren möchte, könnte sich im Sektor durchaus breiter aufstellen und gleich auf einen ganzen Edelmetall-Basket setzen.

An dieser Stelle sei an ein bereits im April 2010 von der HypoVereinsbank aufgelegtes sogenanntes Top-Zertifikat erinnert, das sich auf einen anfänglich gleichgewichteten Korb bestehend aus je einer Feinunze Gold, Silber und Platin bezieht. Da es sich bei dem Basiswert noch um einen „echten“ Basket und nicht um einen von so manchem Emittenten noch immer hochspekulativ ausgestalteten „Worst-of-Multi“ handelt, besitzt das „gebrauchte“ Papier gerade jetzt ein sehr interessantes Chance-Risiko-Profil. Dabei hat sich durch die inzwischen vollzogene relativ unterschiedliche aber insgesamt deutlich positive Entwicklung des Edelmetall-Trios mit +61,98 Prozent bei Silber, +39,14 bei Gold und -18 Prozent bei Platin im Rahmen der Durchschnittsberechnung schon ein positiver Korbwert von +27,71 Prozent aufgebaut und sich dadurch gegenüber dem Emissionszeitpunkt ein üppiger Sicherheitspuffer gebildet. Denn um bei Fälligkeit in den Genuss der maximalen Renditeausbeute von 39,50 Prozent bezogen auf den Nennwert von 100 Euro zu kommen, genügt bei dem „Top-Produkt“ am finalen Bewertungstag kurz vor Laufzeitende bereits auf Schlusskursbasis die Einhaltung des Startlevels von 100 Prozent. Bei einem aktuellen Briefkurs von 121,40 Euro würde dies einer Renditechance von 14,91 Prozent entsprechen und das für eine Restlaufzeit von nur noch gut 15 Monaten bis Ende April 2013. De facto könnte der Rohstoff-Korb also um über 21 Prozent an Wert verlieren, um immer noch die Maximalauszahlung von 139,50 Euro zu garantieren. Sollte der Basiswert aber noch weiter den Rückwärtsgang einlegen und unter seinem Anfangswert schließen, müsste der Anleger den Verlust entsprechend der tatsächlichen Wertentwicklung des Baskets tragen. Zwar ist er dann auf deutlich erhöhtem Niveau gegenüber dem Emissionszeitpunkt eingestiegen, hätte gegenüber einem Direktinvestor aber immer noch einen kleinen Vorteil wegen des aktuellen Abgelds von rund fünf Prozent erzielt.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Der „Edelmetall-Top-Bonus“ hat sich von einem interessanten reinen Seitwärts-Produkt ohne Teilschutz noch zu Laufzeitbeginn inzwischen zu einem üppig gepufferten Papier mit attraktiver Bonus-Rendite gemausert und eignet sich im gereiften Stadium umso mehr für einen Einstieg. Potentielle Anleger sollten allerdings nicht mit starken Einbrüchen im gesamten Sektor rechnen, wobei das Stichtagsprinzip aber sogar zwischenzeitliche Verwerfungen neutralisieren würde. Wer dagegen mit deutlichen Anstiegen bei Gold, Silber oder Platin rechnet, sollte evtl. eher das Direktinvestment suchen.

Edelmetall Top-Zertifikat

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5B5N

Laufzeit:

30.04.2013

Preis: (10.01.2012)

Geld / Brief: 120,20 € / 121,40 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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