Edelmetall-Papier mit Fix-Rendite

Während den Investoren die Aktienmärkte auch im vergangenen Jahr sehr viel Freude bereiteten, mussten Rohstoff-Anleger weitgehend in die Röhre schauen. Insbesondere bei den Edelmetallen Gold und Silber ging es mit über 27 bzw. mehr als 34 Prozent steil bergab. Kein Wunder, dass sich viele Institutionelle von ihren Positionen trennten und ihr Heil ebenfalls bei Aktien suchten. Zwar ging der Abverkauf bei Gold-ETFs laut Bloomberg auch in den ersten Januartagen in einem Volumen von 16 Tonnen weiter, doch dürfte dieser Effekt nach Ansicht des Rohstoffexperten der Landesbank-Baden-Württemberg Thorsten Proettel 2014 nachlassen. Der generelle Abwärtstrend sollte sich damit zwar verlangsamen aber dennoch weiter anhalten, da eine geringe Investmentnachfrage sowohl aus dem Westen, als auch von Seiten Chinas, das seine Bestände nicht weiter aufstocken dürfte, ebenso gegen einen Richtungswechsel sprechen, wie die Angst der Zentralbanken vor weiteren Buchverlusten, so Proettel im aktuellen „Commodities Weekly“. Ein weiteres Kursrisiko stellt die Minenförderung dar, die sich derzeit auf einem Allzeithoch befindet. Unterstützung erhielt der Goldpreis zuletzt aber wieder durch das Interesse spekulativer Investoren, die ihre Netto-Long-Positionen bis zum 7. Januar auf 40.229 Kontrakte ausbauten, dem höchsten Wert seit Mitte November vergangenen Jahres. Auch bei unserer aktuellen wöchentlichen Online-Umfrage auf www.boerse-go.de sehen die User mit einem Votum von knapp 60 Prozent am Rohstoffmarkt bei Edelmetallen das größte Überraschungspotential. Energie-Rohstoffe kommen im Vergleich dazu nicht einmal auf einen Wert von zehn Prozent.

4,6 Prozent Festzins, 40 Prozent Puffer

Die weitere Entwicklung bei den Edelmetallen verspricht also schon jetzt sehr viel Spannung. Wem vor diesem Hintergrund ein Direktinvestment zu riskant erscheint, könnte möglicherweise Gefallen an dem noch bis 5. Februar zeichenbaren Gold/Silber-Bonus-Zertifikat der österreichischen Raiffeisen-Centrobank (RCB) finden. Eigentlich handelt es sich bei dem nur zwei Jahre laufenden Papier um gar kein Bonus-Produkt im herkömmlichen Sinne, sondern eher um eine Protect-Aktienanleihe auf die beiden Edelmetalle, da auch hier ein fester Kupon in Höhe von 4,60 Prozent p.a. ausgezahlt wird. Dafür ist die Tilgung zum Nennbetrag von 1.000 Euro am Laufzeitende wiederum von der Entwicklung bei Gold und Silber abhängig, wobei kein Währungsrisiko besteht. Aus Sicherheitsgründen wird nach dem Ende der Zeichnungsfrist am 6. Februar bei 60 Prozent der beiden Startlevels eine Barriere eingezogen. Auf dem aktuellen Niveau würde dies bei Gold einem Wert von 743 US-Dollar, bei Silber einem Preis von gut 12 US-Dollar entsprechen. Bis knapp an ihre jeweilige Marke könnten beide Metalle während der Laufzeit maximal fallen, ohne dass der Teilschutz verloren gehen würde. In diesem Fall würde bei Fälligkeit im Februar 2016 der Nennwert immer noch vollständig zurückgezahlt. Sollte allerdings ein Basiswert zu irgendeinem Zeitpunkt die Barriere verletzen oder unterschreiten, kommt der bekannt berüchtigte „Worst-of“-Mechanismus zum Vorschein. Die Rückzahlung würde sich dann zwingend nur noch nach der tatsächlichen Wertentwicklung des bei Fälligkeit schlechter gelaufenen Edelmetalls richten, wobei maximal der Nominalbetrag zurückerstattet würde. Dem zweiten Basiswert käme dann nur noch eine unbedeutende Statistenrolle zu.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Das neue Gold-/Silber-Papier eignet sich für risikobewusste Anleger, die in einem überschaubaren Zeitraum von zwei Jahren eine attraktive Seitwärtsrendite anstreben und dabei auch noch ihr Depot etwas diversifizieren möchten. Dabei wirkt der 40-prozentige Sicherheitspuffer aus heutiger Sicht relativ üppig, wenn gleich er für jedes Underlying gesondert gilt.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate