Kommentar
07:59 Uhr, 25.04.2011

Edelmetall-Basket mit Floating-Chance

Erwähnte Instrumente

  • Floater Note Quanto auf Pall
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Der neue Multi Barrier Reverse Convertible Quanto Floater von Vontobel bietet genau das, was viele Anleger derzeit möchten. Eine sichere Zinseinnahme in regelmäßigen Abständen, die deutlich über dem aktuellen risikolosen Marktzinssatz liegt und nach der gerade vollzogenen Zinswende in Euroland auch noch vor weiter steigenden Zinsen schützt. Das Schlagwort heißt hier „Floater", und deutet bereits darauf hin, dass das 3-jährige Papier eine flexible Komponente enthält, die eine automatische Zinsanpassung ermöglicht.

Als Basiswerte fungieren bei dem in dieser Woche in den Sekundärhandel startenden Produkt wie bei dem Vorgängermodell die Edelmetalle Gold, Silber und Palladium. Alle drei konnten in den vergangenen Monaten deutlich zulegen, die beiden „Edelschätzchen" vor allem bedingt durch die zunehmenden Krisenherde in der Welt und die Furcht vor einer kommenden Inflation. Dagegen profitiert Palladium, das neben dem deutlich teureren Platin auch sehr stark in der Industrie wie z.B. bei Fahrzeugkatalysatoren Verwendung findet, von der starken Nachfrage der Autobauer. Anleger sollten bei dem Papier allerdings beachten, dass es sich hier um einen sogenannten „Multi" handelt, bei dem die Wertentwicklung des schlechtesten Basiswertes nach dem „Worst-of"-Prinzip das Schicksal des ganzen Zertifikats bestimmt. Umso wichtiger deshalb, sich zu jedem Underlying eine eigene Meinung zu bilden. Auf der anderen Seite ist der Reverse Convertible Bond (RCB), hierzulande auch bekannt als Protect-Aktienanleihe mit einer Barriere ausgestattet, die für jeden Basiswert bei moderaten 35 Prozent des Startniveaus liegt und damit sicherlich das Label „Deep" verdient. Solange also während der Laufzeit weder Gold, noch Silber oder Palladium aus der Reihe tanzen und zu irgendeinem Zeitpunkt 65 oder mehr Prozent an Wert verlieren sollten, kann sich der Investor getrost zurücklehnen und sich auf eine Tilgung bei Fälligkeit zum Nennbetrag einstellen. Sollte es jedoch zu einem Schwellenereignis kommen, dürfte es mit der Gemütlichkeit schnell vorbei sein. Denn dann müssten der oder die negativen Ausreißer die gesamten 65 Prozent an Verlust in der verbleibenden Zeit wieder aufholen. Wie schwer das ist, weiß jeder, der schon einmal ähnlich hohe Verluste erlebt hat. Im vorliegenden Fall wären dazu über 280 Prozent an Kursgewinn nötig. Da dies kaum möglich erscheint, dürfte dieses Szenario eher unwahrscheinlich sein und sich der Anleger in diesem Fall eher auf eine sehr magere Rückzahlung einstellen, da am Ende nur noch entsprechend des am schlechtesten performenden Rohstoffs getilgt wird. Wegen der eingebauten Währungssicherung, würde der Euro/USD-Wechselkurs dabei allerdings keine Rolle spielen.

Die Kuponzahlung ist von der Wertentwicklung wie bei RCBs üblich, unabhängig. So erhält der Investor hier einen Mindestzinssatz in Höhe von 2,85 Prozent p.a. vierteljährlich erstattet, zuzüglich einer „floatenden" Komponente, die sich nach dem aktuellen 3-Monats-EURIBOR-Satz (Euro Interbank Offered Rate) richtet, zu dem sich 57 europäische Banken im Durchschnitt gegenseitig mit Geld versorgen.

Der Rohstoff-Report Tipp:Das neue Floating-Produkt auf den Edelmetall-Basket bietet zwar keine direkte Investition in den entsprechenden Rohstoff-Sektor, stellt jedoch vom Chance-Risiko-Profil her eine durchaus interessante Alternative zu herkömmlichen Aktienanleihen dar. Allerdings sollte trotz des auf dem ersten Blick relativ hohen Puffers von 65 Prozent die starke Volatilität gerade von Basiswerten wie Palladium beachtet werden, das beispielsweise allein 2008 um rund 50 Prozent absackte, um sich im Jahr darauf wieder mehr als zu verdoppeln.

Gold, Silber, Palladium Multi-Barrier-Reverse-Convertible-Floater (quanto)

Emittent/WKN:

Vontobel / VT11RR

Laufzeit:

29.04.2014

Preis: (in Zeichnung bis 21.04.2011)

Ausgabepreis: 100 % zzgl. 1 % Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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