Analyse
16:30 Uhr, 15.12.2022

EDEL - Hier spielt die Musik!

Das Hamburger Medienunternehmen hat heute die finalen Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/2022 (30.09) veröffentlicht. Für die Edel-Aktionäre durchaus ein Grund zu feiern.

Erwähnte Instrumente

  • Edel SE & Co. KGaA
    ISIN: DE0005649503Kopiert
    Kursstand: 4,740 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Edel SE & Co. KGaA - WKN: 564950 - ISIN: DE0005649503 - Kurs: 4,740 € (XETRA)

Vorab hatte das nach eigenen Angaben führende unabhängige Musikunternehmen Europas, welches auch in den Bereichen Bücher und Home Entertainment tätig ist, bereits darüber informiert, dass das Zahlenwerk besser ausfallen wird, als ursprünglich prognostiziert. Der Konzernumsatz in Höhe von 277,0 (Vorjahr 251,3) Mio. EUR lag klar über der avisierten Range von 250 bis 260 Mio. EUR.

Lang lebe der physische Tonträger!

Dies lag nach Unternehmensangaben unter anderem an einem erhöhten Vinylvolumen, Preiserhöhungen und dem Ausbau des Distributorengeschäftes mit Universal Music. Edel profitiert also vom Trend zur guten, alten Schallplatte. Aber auch das Digitalgeschäft mit Streaming über Plattformen wie Amazon, Spotify oder Apple wuchs weiter an.

Noch stärker als der Umsatz stieg der Gewinn. Das EBIT wurde um 27 Prozent auf 21,5 (VJ 16,9) Mio. EUR gesteigert und der Jahresüberschuss kletterte sogar um 68 Prozent auf 12,4 (VJ 7,4) Mio. EUR und traf damit genau die Mitte der Prognosespanne von 10 bis 15 Mio. EUR. Das Ergebnis je Edel-Aktie stellte sich auf 0,54 (VJ 0,31) EUR.

Der Cashflow ging aufgrund erhöhter Investitionen zwar auf 16,6 (VJ 23,7) Mio. EUR zurück, die liquiden Mittel stiegen aber deutlich an und lagen zum Geschäftsjahresende bei 15,6 (VJ 8,8) Mio. EUR. Das Eigenkapital in Höhe von 43,9 (VJ 36,6) Mio. EUR entsprach einer Quote von 22,5 (VJ 22,9) Prozent.

Für das laufende Geschäftsjahr plant Edel einen Konzernumsatz in Höhe von 280 bis 300 Mio. EUR und einen Jahresüberschuss, der erneut im Bereich von 10 bis 15 Mio. EUR liegen soll.

Nach wie vor Eigentümer geführt

Manch einer kennt das Unternehmen sicherlich noch aus den wilden Zeiten des Neuen Marktes, als die Gesellschaft noch Edel Music hieß. Zugegeben, vom Emissionspreis in Höhe von 50 Euro je Aktie im Jahr 1998 sind mit derzeit 4,75 Euro nicht mehr so sehr viel übriggeblieben. Allerdings muss man sich vor Augen führen, dass Edel eines der wenigen (Medien-)Unternehmen ist, welches den Neuen Markt überlebt hat. Firmengründer Michael Haentjes ist mit knapp 64 Prozent übrigens immer noch Hauptaktionär von Edel. Sein Sohn Dr. Jonas Haentjes führt als CEO das Unternehmen nun schon in zweiter Generation.

Fazit: Heimlich, still und leise hat sich Edel wieder berappelt, nach dem es vor etwa 20 Jahren nicht gut um die Firma bestellt war. Inzwischen hat man sich wieder auf das Kerngeschäft fokussiert und rechtzeitig auf das Comeback von Vinyl gesetzt, dabei aber nicht den digitalen Absatzkanal vernachlässigt. Mit einem 2023er KGV von ca. 8 und einer lukrativen Dividendenrendite ist die Edel-Aktie auf jeden Fall einen Blick wert.

Jahr 2020/2021 2021/2022 2022/2023e*
Umsatz in Mio. EUR 251,33 277,00 290,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,31 0,54 0,60
KGV 15 9 8
Dividende je Aktie in EUR 0,20 0,30 0,35
Dividendenrendite 4,21 % 6,32 % 7,37 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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