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12:44 Uhr, 27.03.2002

eCommerce widersetzte sich der Rezession

Betrachtet man die Umsatzwachstumszahlen von Online Händlern, so sieht man, dass dieser Sektor von einer Rezession verschont blieb.

Das U.S. Department of Commerce (DOC) berichtet, dass der Umsatz von eCommerce Webseiten im Jahr 2001 um 19.3 Prozent wuchs, während der traditionelle Einzelhandel moderat um 3.3 Prozent zulegen konnte.

Viele eTailer versprechen sich von der Konjunkturerholung noch stärkere Erträge, als in der konjunkturschwachen Zeit. Laut DOC gaben Verbraucher auf eTailer Webseiten im ersten Quartal 7.59 Milliarden Dollar aus, gefolgt von 7.45 Milliarden Dollar im zweiten und 7.47 Milliarden Dollar im dritten Quartal. In den finalen drei Monaten des Jahres wurden satte 10 Milliarden Dollar Umsatz generiert, so DOC.

Analysten führen die Widerstandsfähigkeit des Sektors auf die Art der Güter und die Bequemlichkeit und Schnelligkeit des Online Einkaufes zurück. So haben Verbraucher im letzten Jahr, besonders jene die arbeitslos waren oder um ihren Job fürchteten, größere Investitionen wie den Autokauf gemieden. Für kleinere Anschaffungen wie CDs, Bücher oder Geburtstagsgeschenke hätten die Verbraucher genügend Geld zur Verfügung, so die Meinung von Analysten.

Dies sei auch der Grund, warum der Sektor sich der Rezession entziehen konnte, hieß es. Des weiteren sei das Internet wie geschaffen für Schnäppchenjäger. Diese können innerhalb kurzer Zeit auf mehreren Webseiten Preise vergleichen und beim günstigsten Anbieter zuschlagen.

Besondere Maßnahmen jener Webseiten, die die Konsilidierung im Sektor überstanden, trugen ebenfalls zum Momentum im Sektor bei. So führte Amazon.com im November 2001, inmitten der Rezession, die Zahlungsmöglichkeit per Scheck ein. Nun können Verbraucher ein Buch kaufen und dieses per Kredit erst später zahlen - genau das richtige für kapitalarme Konsumenten, meinen Analysten. Ferner bieten Amazon und andere eTailer Webseiten wie Buy.com oder Barnes & Noble.com den Kunden Lieferung frei Haus an, was die Attraktivität des Online Einkaufs weiter steigert.

Der US-Ökonom W. Brian Arthur, ein Citibank Professor, der zur Zeit am Santa Fe Institute lehrt, prognostiziert, dass der "richtige Boom" im Internet erst noch bevor steht. (BörseGO berichtete)

Jene Unternehmen, die die Konsolidierung im Internet Sektor überstehen, werden von diesem Boom partizipieren, so Arthur.

Craig Barrett, der CEO von Intel, hat eine ähnliche Sichtweise: "Das Internet steckt noch in den Kinderschuhen. Die erste Phase hat sich eher für B2B Transaktionen ausgezahlt. Eine Phase in der Zukunft wird sich aber besonders für den Verbraucher als zuträglich erweisen." Barrett spricht hierbei kommende Breitbanddienste und Multimedia Applikationen im Mobilfunkbereich an.

Forrester Research erwartet, dass sich das Volumen des Online Business bis 2006 auf 7 Billionen Dollar verdreifachen wird. Damit wird das Internet in vier Jahren einen Anteil am gesamten Handelsumsatz der USA von rund 27 Prozent haben.

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