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11:35 Uhr, 03.04.2002

eCommerce: Was man in Zukunft erwarten kann

Bis zum Jahresende soll sich die Zahl der internationalen Internetnutzer auf 600 Millionen erhöhen. Darüber hinaus soll das eCommerce Marktvolumen auf über eine Billion US-Dollar anwachsen.

Doch hängt der Nutzungsgrad von eCommerce Diensten von der Bildung und dem Wohlstand der Ländern ab, so IDC in einer Stellungnahme.

"Die Annahme von eCommerce Diensten konzentriert sich hauptsächlich auf Länder mit hoher Kaufkraft," so Mauro Guillen, ein außerordentlicher Professor der Wharton School an der University of Pennsylvania. "Das Internet ist nicht zum "großartigen Ausgleicher" geworden, sondern zunehmend zu einem Medium, dass Leute mit Bildung und Wohlstand mehr nutzen, als jene Personen ohne."

Die Vereinigten Staaten haben zur Zeit einem Umsatzanteil von 40 Prozent, doch wird bis zum Jahr 2006 der Anteil auf 38 Prozent fallen, wenn Asien und Westeuropa einen höheren Anteil gewinnen werden, so IDC.

Das U.S. Department of Commerce (DOC) berichtete vor Kurzem, dass der eCommerce Umsatz in den USA im Jahr 2001 auf 32 Milliarden Dollar angewachsen sei, ein Anstieg um mehr als 19 Prozent gegenüber dem Jahr 2000.

"Interessanterweise sind es die hochentwickelten Staaten, die am schwierigsten zu durchdringen sind, da diese sehr hohe Hindernisse bei der Bürokratie und bei den Verwaltungsprozessen zeigen," so Charles Plott, Professor am California Institute of Technology.

GartnerG2 merkt an, dass in einigen asiatischen Nationen die Regierung hilft, das Internet zu bewerben. Dazu gehören Singapur, Korea und Hong Kong, die sich durch hohes Nutzerwachstum auszeichnen. Ferner würden eine höhere Anzahl von Internetnutzern in Asien das Internet über Breitbandverbindungen via Mobilfunktelefon oder TV nutzen, so GartnerG2. Der eCommerce Umsatz in Asien wird um 89 Prozent im Jahr 2002 wachsen können, so die Prognose der Marktforschungsgesellschaft.

Der eCommerce Umsatz in Westeuropa wird in diesem Jahr, so die Prognose, um 68 Prozent wachsen können, da die Einheitswährung Euro den Käufern einen besseren Preisvergleich ermöglicht und den Wettbewerb erhöht, so die Schätzung von IDC.

"Europa hat einen anderen Vorteil, weil es den einheitlichen Mobilfunkstandard GSM [global system for mobile communications] gibt, und da Smart Chips einheitlich sind," so Guillen.

GartnerG2 ist mit der Wachstumsschätzung für den eCommerce Sektor zurückhaltender. Man erwartet 48 Prozent Wachstum gegenüber 2001 auf ein Marktvolumen von 86 Milliarden Dollar.

Aber trotz des starken Wachstums trägt der Umsatz im Internet Handel nur zu einem sehr kleinen Teil zu den Gesamtumsätzen im Sektor bei. In den USA, so die Berechnung des US-Handelsministeriums (Department of Commerce), trzug der eCommerce Umsatz zu einem Prozent zum gesamten Einzelhandelsumsatz im Jahr 2001 bei. GartnerG2 prognostiziert, dass der Anteil in Westeuropa im Jahr 2002 auf 2.3 Prozent anwachsen wird.

Dabei wird das Volumen im B2B Sektor jenes im B2C Sektor übersteigen, hieß es. Der Umsatz im B2B Sektor wird zu 83 Prozent zum weltweiten Online Umsatz im Jahr 2002 und zu 88 Prozent im Jahr 2006 beitragen, so eine Prognose von IDC.

"Wir sind immer noch weit von einem hohen Anteil von Online Transaktionen am Gesamthandelsumsatz entfernt," so Guillen. "Das Internet entwickelt sich nicht so schnell, wie einige Leute das erwarteten."

Das langsamste eCommerce Wachstum sei laut IDC zur Zeit in Japan, Lateinamerika und Osteuropa zu beobachten, hieß es.

Laut dem Analysten Michael Cruz von GartnerG2 hindere in Westeuropa der im Durchschnitt langsame Internetzugang die Nutzer noch daran, längere Zeiten auf eCommerce Seiten zu verbringen.

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