Analyse
17:50 Uhr, 24.10.2019

EBAY - Es kracht gewaltig

Die Zahlen von eBay sind nur auf den ersten Blick gut ausgefallen. Bauchschmerzen bereitet vor allen Dingen der Ausblick. Die Aktie erreicht einen wichtigen mittelfristigen Supportbereich.

Erwähnte Instrumente

  • eBay Inc.
    ISIN: US2786421030Kopiert
    Kursstand: 36,010 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • eBay Inc. - WKN: 916529 - ISIN: US2786421030 - Kurs: 36,010 $ (NASDAQ)

Die Zeit des Wachstums bei eBay scheint zumindest vorerst vorbei. Das ist einfach ausgedrückt der Hauptgrund des heutigen Kursabschlags. Das Unternehmen lieferte Zahlen, die vielleicht auf den ersten Blick passabel ausfielen. 183 Millionen Käufer tummelten sich auf der Plattform im dritten Quartal, das war der siebte Anstieg auf Quartalsebene in Folge. Der Gewinn betrug 0,67 USD je Aktie, Analysten hatten nur mit 0,64 USD je Aktie gerechnet. Der Umsatz lag mit 2,65 Mrd. USD leicht über dem Marktkonsens von 2,64 Mrd. USD.

Doch wie so oft, hilft der genauere Blick auf die Zahlen, um die Probleme aufzuzeigen. Auf GAAP-Basis brach der Gewinn von 0,73 auf 0,37 USD je Aktie ein, wohingegen in der bereinigten non-GAAP-Darstellung das Ergebnis von 0,56 USD je Aktie im Vorjahresquartal auf 0,67 USD anzog. Der Umsatz stagnierte und lag exakt mit 2,649 Mrd. USD auf dem Vorjahreswert. Für einen früher einmal als klassischen Wachstumswert eingestuften Titel an der US-Börse ist das definitiv zu wenig.

Es kommt aber noch dicker: Der Ausblick, den das Management gab, hat es in sich. eBay erwartet nur mehr einen Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal zwischen 2,77 und 2,82 Mrd. USD. Das würde bedeuten, der Umsatz würde verglichen mit dem Vorjahresquartal zum ersten Mal seit dem Jahr 2015 sinken. Auch senkte das Management die Gesamtjahresprognose So soll der Umsatz 10,75 bis 10,80 Mrd. USD betragen, der Gewinn dürfte zwischen 1,97 und 2,02 USD je Aktie ausfallen. Das ist aber wieder einmal die GAAP-Betrachtung. Auf non-GAAP-Basis soll der Gewinn etwas höher ausfallen als ursprünglich kalkuliert, zwischen 2,75 und 2,78 USD je Aktie nach zuvor, 2,70 bis 2,75 USD je Aktie. Analysten hatten aber bereits 2,75 USD in ihre Kalkulation miteinbezogen.

Das Fazit ist in jedem Fall klar: Die Wachstumsstory bei eBay verlangsamt sich, um es noch positiv auszudrücken. Daher sind auch die aktuellen Bewertungen mit KGVs von 13 und 12 gerechtfertigt. Aktivistische Investoren wie Elliott und Starboard Value haben sich bei der Aktie bereits eingekauft und versuchen, wie gewohnt, Druck zu machen. Ziel ist es zum Beispiel, den Ticketservice StubHub und das klassische Werbegeschäft loszuwerden.

Schlüsselstelle im Chart erreicht

Bleibt aus Sicht der Käufer nur die Hoffnung, dass der Chart besser aussieht. Doch auch hier ziehen schwarze Wolken auf. Der Wert erreicht durch den Abverkauf heute eine wichtige Unterstützungszone im Wochenchart zwischen 35,90 und 35,50 USD. Diese Zone müssen die Käufer verteidigen. Gelingt dies nicht, warten die nächsten Abwärtsziele bei 34 und 32,10 USD. Auch ein Gapclose bei 31,00 USD wäre in einem bärischen Szenario denkbar. Entspannung deutet sich derzeit erst über 39,36 USD an. Davon ist der Wert aber meilenweit entfernt.

Antizyklische Reboundtrader achten daher auf Reversalkerzen und spekulieren, sollten sich diese zeigen, auf eine Gegenbewegung. Alle anderen Anleger halten sich dagegen zurück.

Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mrd. USD 10,75 10,82 11,36
Ergebnis je Aktie in USD 2,32 2,75 3,07
KGV 16 13 12
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,55 0,56
Dividendenrendite 0,00 % 1,52 % 1,55 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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