E.ON – Wende geschafft?
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- Protect Zertifikat auf E.ONKursstand: 1.018,61 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
Haben die Versorger E.ON und RWE das Schlimmste überstanden, eine Frage, die schon seit Jahren Anleger wie Analysten gleichermaßen bewegt. Immerhin spekulieren die durch die Energiewende stark gebeutelten Stromkonzerne darauf, dass die neue Koalitionsregierung ihnen mit einer Änderung des ungeliebten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) entgegenkommt und die Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken für ihr Vorhalten von Kapazitäten mit finanziellen Zuwendungen entlastet. Atomkraftwerks-Betreibern wie E.ON liegt insbesondere die gefürchtete Brennelementesteuer im Magen, gegen die das Unternehmen jüngst eine aussichtsreiche Klage anstrengte, bezüglich einer Entscheidung allerdings vom Hamburger Finanzgericht an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) verwiesen wurde. Die Versorger-Aktien, die nach schwachen Quartalszahlen zunächst einbrachen, bekamen im Hinblick auf die Aussicht auf Rückzahlungen in Milliardenhöhe regelrecht Flügel, nachdem sie schon in den Vorwochen relativ stark zugelegt hatten. Kein Wunder, dass sich viele Anleger fragen, ob bei E.ON nach der jahrelangen Abwärtsbewegung jetzt der große Ausbruch nach oben gelingen könnte.
Charttechnik gibt grünes Licht
Aus charttechnischer Sicht sieht die Lage dafür gar nicht so schlecht aus, nachdem der sommerliche Kursrückfall unter die langfristige Unterstützung von 12,50 Euro keine größeren Kursverluste mehr nach sich ziehen konnte und ein Stimmungswechsel mit einem Ausbruch über 12,93 Euro folgte. Dieser wurde bestätigt und führte schließlich zu einem noch immer andauernden Angriff auf den Widerstandsbereich zwischen 14,53 und 14,92 Euro. Sollte diese Marke überwunden werden, könnte es bis 16 Euro nach oben gehen.
Fundamental ist man sich nicht ganz einig
Fundamental betrachtet stößt die US-Investmentbank Goldman Sachs und das Analysehaus Warburg Research ins gleiche Horn, sieht Deborah Wilkens von Goldman doch bei dem weiterhin auf der hauseigenen „Conviction Buy List“ belassenen Titel derzeit ein Aufwärtspotential von 20 Prozent und hat deshalb ihr Kursziel von 16 auf 17 Euro angehoben. Dabei würde der Wegfall der Brennelementesteuer den Gewinn von E.ON für 2014 allein um 22 Prozent steigen lassen. Auch Stephan Wulf von Warburg hat seine Zielmarke von 15,20 auf 16,90 Euro erhöht und seine „Buy“-Einstufung bekräftigt, da er mit einem positiven Urteil vom Europäischen Gerichtshof rechnet und deshalb von einer Steuerrückzahlung ausgeht. Mit 18,50 Euro erwartet der „Aktionär“ sogar noch etwas mehr von der E.ON-Aktie. Den Optimismus sieht das Anlegermagazin vor allem in der konsequenten Neuausrichtung des Konzerns begründet mit Einsparungen aus dem Verkauf des Italien-Geschäfts, sowie der Expansion in aussichtsreichere Märkte wie Brasilien oder der Türkei. Darüber hinaus hagelt es allerdings von anderen Analysehäusern reihenweise Verkaufsempfehlungen für die Aktie, so z.B. von der Société Générale (Kursziel: 10,50 Euro), der UBS, von Kepler Cheuvreux (11 Euro), JP Morgan (12 Euro), Independent Research (12,50 Euro) oder der Deutschen Bank („Hold“, 12 Euro). Die einhellige Meinung hier: Die Stromerzeuger hätten von der wahrscheinlichen Koalition aus CDU/CSU und SPD wenig Neues zu erwarten und Rückzahlungen aus der Brennelementesteuer könnten sogar mit neuen Belastungen einhergehen (Independent Research). Außerdem dürfte das Überangebot an Strom weiter anhalten und die Gewinne längerfristig niedrig bleiben.
51 Prozent Puffer zum Laufzeitende
Welcher Sichtweise sollen Anleger nun folgen? Wer bei E.ON von einem nachhaltigen Trendwechsel nach oben ausgeht, könnte möglicherweise Gefallen an dem noch zweieinhalb Jahre laufenden Protect-Zertifikat der HypoVereinsbank finden. Denn das Papier ermöglicht ab dem Auflageniveau von 13,62 Euro eine lineare Partizipation an Kursgewinnen ohne eine Performancebegrenzung nach oben. Das Besondere ist allerdings die bei niedrigen 6,81 Euro fixierte Barriere, die den Nennbetrag von 1.000 Euro zum Laufzeitende hin absichert. Der Puffer beträgt damit fast 51 Prozent. Sollte der Basiswert zwischenzeitlich sogar noch unter 6,81 Euro fallen, wäre auch das aufgrund des Stichtagsprinzips kein Problem, wenn die Marke am Bewertungstag dem 27. Juni 2016 wieder eingehalten wird. Sollte dies dennoch nicht gelingen, käme es entsprechend dem Verhältnis zwischen Nennbetrag und Startkurs zur Lieferung von etwas mehr als 73 E.ON-Aktien, der überzählige Rest davon als Barausgleich. Aber selbst wenn es am Ende nur zu Abschlägen im Rahmen des Teilschutzes kommen sollte, müsste der Investor bei dem bereits im April 2013 aufgelegten Zertifikat aufgrund des aktuellen Briefkurses von 1.051,20 Euro gut fünf Prozent abschreiben. Davon sind 3,45 Prozent bei einem leicht gegenüber dem Auflageniveau erhöhten aktuellen E.ON-Kurs von 13,84 Euro als Aufgeld zu verbuchen.
Der Börse Go Tipp:
Das Protect-Zertifikat hat gegenüber einem klassischen Bonus-Produkt mit durchlaufender Barriere den Vorteil einer nur am Laufzeitende aktiven Kursschwelle, die noch dazu knapp 51 Prozent entfernt ist. Allerdings besteht bei dem Papier aufgrund des etwas über dem Nennbetrag liegenden Preises schon bei leichten Kursverlusten ein Abwärtsrisiko von gut fünf Prozent. Da sich das Produkt wegen seiner fehlenden Seitwärtsrendite-Eigenschaft sowieso an Anleger richtet, die bei E.ON von einem Kurswechsel ausgehen, dürfte dies aber kein großes Problem darstellen. Zudem würde ein hoher Kursverlust erst wieder bei einem Aktienkurs von unter sieben Euro drohen.
E.ON Protect-Zertifikat |
|
Emittent/WKN: |
HVB / HVB068 |
Laufzeit: |
04.07.2016 |
Preis: (10.12.2013) |
Geld / Brief: 1.019,19 € / 1.029,43 € |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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