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12:18 Uhr, 23.09.2011

DZ BestCommodity – „weniger ist mehr“

Erwähnte Instrumente

  • DZ BANK Endlos-Zertifikat au
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  • Endlos-Zertifikat auf DZ BAN
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Viele Emittenten haben es bereits, ihr hauseigenes Rohstoff-Konzept. Nun ist unter dem bescheidenen Namen „DZ BestCommodity“ mit der DZ-Bank ein weiterer Anbieter dazugekommen. Wie bei anderen Ansätzen überspannt auch hier ein übergeordneter breit gefasster Benchmark-Index eine ganze Reihe von individuell kombinierbaren Einzel-Indizes. Im vorliegenden Fall sind es genau acht Stück, die zusammen das Flaggschiff, den DZ BestCommmodity Index bilden.

Im Gegensatz zu anderen Indexsponsoren bei denen eine möglichst große Zahl an einzelnen Rohstoffen als besonderer Erfolgsfaktor gilt, zeigen sich die Genossen in Bezug darauf bei ihrem Konzept überaus knausrig. Ihr Motto lautet deshalb auch: „Warum 36 Rohstoffe, wenn es auch mit 8 geht“. Anhänger der ebenfalls relativ neuen 36 Güter umfassenden JPMorgan Commodity Curve Index-Serie von Vontobel dürften der „Weniger-ist-mehr“-Strategie der DZ-Bank allerdings relativ wenig abgewinnen können, ganz zu schweigen von den Jim Rogers-„Jüngern“, dessen ebenso breit angelegtem manchmal etwas exotisch anmutendem RICI-Ansatz in der Vergangenheit schon des Öfteren eine mangelnde Liquidität und eine hohe Gebührenbelastung vorgeworfen wurde. Davon kann beim neuen „DZ-Bank-Achter“ sicherlich nicht die Rede sein, steht doch hier bei der Rohstoff-Auswahl neben der wirtschaftlichen Bedeutung und der Ausgewogenheit das Liquiditäts-Kriterium ganz oben.

Dabei operiert der DZ BestCommmodity Index mit festen Zielgewichten für die einzelnen Rohstoff-Sektoren. Der Energie-Bereich bestehend aus 22,5 Prozent Brent Öl und 12,5 Prozent Erdgas erhält mit zusammen 35 Prozent das höchste Gewicht. Es folgen Industriemetalle und Agrargüter mit jeweils 25 Prozent, wobei die jeweiligen Vertreter Kupfer und Aluminium bzw. Mais und Weizen gleichgewichtet werden. Aber auch für Edelmetalle ist bei der genossenschaftlichen Indexlösung noch mit 15 Prozent Platz, den sich Gold und Silber ebenfalls gerecht teilen. Damit sich die Gewichte im Zeitverlauf nicht zu stark verschieben, findet einmal pro Monat ein sogenanntes Rebalancing, also eine Rückführung auf die jeweiligen Zielgrößen statt. Eine Anpassung der Index-Zusammensetzung über die acht fix ausgewählten „Leitrohstoffe“ hinaus ist dabei allerdings nicht vorgesehen, kommt der auf diese Weise gemanagte Index laut dem Anbieter doch zu Vergleichsindizes auf eine Durchschnittskorrelation von bis zu 97%, wobei auch ein beachtlicher Track-Record erzielt werden soll. Da die übrigen Rohstoffe außer Gold und Silber über Terminkontrakte abgewickelt werden müssen, kommt man natürlich auch beim „BestCommodity“ um die Roll-Problematik nicht herum. Dabei stützt man sich bei dermonatlichen Reinvestition auf ein Terminkontraktuniversum, das Liquiditätskennzahlen ebenso berücksichtigt wie die vorgegebenen maximalen Laufzeiten. Ausgewählt wird schließlich der Kontrakt, der auf Monatssicht den größten Rollgewinn bzw. geringsten Rollverlust signalisiert.

Neben der aus den acht Subindizes bestehenden Benchmark kann sich der Anleger aus den Einzel-Indizes auch selbst nach dem Baukastenprinzip ein individuelles Rohstoff-Exposure zusammenstellen. Die DZ-Bank gibt ihm mit den entsprechenden darauf emittierten 1:1-Endlos-Trackern die passenden Instrumente an die Hand, wobei jedes Produkt mit und ohne Währungsabsicherung verfügbar ist. Für den Ausschluss des US-Dollarrisikos wird anfänglich eine Quanto-Gebühr in Höhe von 2,5 Prozent p.a. in Abzug gebracht. Weitere 0,3 Prozent p.a. werden bei jedem Papier für die monatliche Strukturierung aufgewendet.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Die DZ-Bank reiht sich mit ihrer neuen Index-Familie in das Heer der Ansätze anderer Anbieter ein und macht es dem Anleger damit noch ein wenig schwerer, das für sich jeweils passende Rohstoff-Konzept zu finden. Wer Wert auf Überschaubarkeit, Transparenz und eine geringe Komplexität legt, ist hier richtig, während man bei anderen Emittenten neben mehr Vielfalt und einer dynamischen Auswahlmethodik auch deutlich ausgefeiltere Rolloptimierungsmechanismen findet. Letztendlich wird aber vor allem die tatsächliche Performance über die Güte des neuen Ansatzes entscheiden.

Die Produkte im Einzelnen:

WKN (nicht quanto)

WKN (quanto)

Endlos-Index-Zertifikat

DZ2X35

DZ2X4E

DZ BestCommodity Index-Zertifikat

DZ2X36

DZ2X4F

DZ BestCommodity Brent Öl Index-Zert.

DZ2X37

DZ2X4G

DZ BestCommodity Erdgas Index-Zert.

DZ2X38

DZ2X4H

DZ BestCommodity Mais Index-Zertifikat

DZ2X39

DZ2X4J

DZ BestCommodity Weizen Index-Zert.

DZ2X4A

DZ2X4K

DZ BestCommodity Aluminium Index-Zert.

DZ2X4B

DZ2X4L

DZ BestCommodity Kupfer Index-Zertifikat

DZ2X4C

DZ2X4M

DZ BestCommodity Gold Index-Zertifikat

DZ2X4D

DZ2X4N

DZ BestCommodity Silber Index-Zertifikat

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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