DWS startet geschlossenen Fonds für Holzinvestments
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Der häufig benutzte Werbeslogan „Lassen Sie Ihr Depot wachsen“, hat vor dem Hintergrund der besonders seit dem vergangenen Jahr ins Blickfeld des allgemeinen Anlegerinteresses geratenen „Holzinvestments“ eine ganz neue Bedeutung erlangt. War dieser Sektor doch bisher fest in institutioneller Hand und bis dahin dem „normalen“ Investor kaum zugänglich.
Nach der Auflage von diversen einschlägigen Zertifikaten und Aktien-Fonds, steigt die DWS unter ihrem neuen „Access-Label“ nun auch in den lukrativen Markt der geschlossenen Fonds ein, wobei sich das „Erstlingswerk“, der DWS Access Global Timber, nicht rein zufällig den nachwachsenden Rohstoff zum Thema genommen hat. Liegen die Gründe doch vielmehr klar auf der Hand. So ist hier zuallererst die historische Rendite zu nennen, die sich mit beachtlichen 15 Prozent p.a. beim nordamerikanischen NCREIF Timberland Index über die vergangenen 20 Jahre durchaus sehen lassen kann. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass zur Wertsteigerung schon allein das biologische Wachstum des Holzes ganz automatisch beiträgt und dickere Stämme auch entsprechend höhere Preise am Markt erzielen. Kein Problem also, selbst wenn die Notierungen zwischenzeitlich einmal stagnieren sollten. Dass dies zumindest langfristig kaum der Fall sein dürfte, dafür spricht das räumlich begrenzte Angebot an für die Forstwirtschaft nutzbarer Anbaufläche, die weltweit im Zeitraum zwischen 1990 und 2005 jährlich um 0,2 Prozent abnahm.
Als besonders gravierend stellt sich in diesem Zusammenhang noch immer der rücksichtslose Raubbau an den Edelhölzern der tropischen Regenwälder Südamerikas und Afrikas dar, der über einen Zeitraum von nur 40 Jahren zur Vernichtung der Hälfte dessen führte, wofür die Natur zuvor über 100 Millionen Jahre benötigte. Weit schlimmer als die Zerstörung der dort besonders reich vorkommenden Tier- und Pflanzenwelt, wiegt allerdings die damit einhergehende Veränderung des Weltklimas, spricht man doch bei dem immer noch weit reichenden Amazonas-Urwald von der „grünen Lunge“ der Erde, die durch „Zivilisationskrankheiten“ wie den ungebremsten Holzeinschlag, dem giftigem Treiben der Goldsucher und der rasanten Besiedelung und Gewinnung meist nur unergiebiger Ackerflächen zunehmend gefährdet wird. Geradezu bescheiden und allenfalls als eine Form von Schadensbegrenzung muten deshalb entsprechende Gegenmaßnahmen an, wie die Anlage sogenannter Sekundärwälder bzw. die Wiederentdeckung einheimischer Holzarten wie der Edelkastanie, Ulme, Esche oder Robinie, solange die Verschuldung vieler Staaten Regierungen noch immer zum Ausverkauf großer Landstriche zwingt.
Muss auf der Angebotsseite also mit einer weiteren Verknappung der für „Nutzforste“ geeigneten Anbaufläche gerechnet werden, so ergibt sich auch bei der Nachfrage keine Entspannung. Ganz im Gegenteil, denn das starke Bevölkerungswachstum und die expandierende Weltwirtschaft vor allem in den aufstrebenden Ländern Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas haben auch diesen Sektor erfasst und führen zwangsläufig zu einem stetig steigenden Bedarf an Industrieholz. Allerdings haben neben den klassischen Verwendungszwecken in der Bau-, Möbel- und Papierindustrie auch die zuletzt kräftig gestiegenen Notierungen für fossile Brennstoffe, sowie die staatliche Förderung von Anlagen für die aus getrocknetem Restholz gepressten „Pellets“, Holz als Energiequelle wieder hoffähig gemacht. Dabei überzeugt das wohl zu den ältesten Rohstoffen der Menschheit gehörende Naturprodukt mit einer gegenüber anderen erneuerbaren Energieträgern vorteilhaften Lagerfähigkeit, sowie seiner speziellen Umweltfreundlichkeit. Diese drückt sich selbst als Brennmaterial in einer neutralen CO2-Bilanz aus und dürfte Waldbesitzer im Rahmen des Kyoto-Protokolls in Zukunft mit Erträgen aus der Veräußerung von CO2-Emissionsrechten belohnen. Wer als Anleger an Inflationsschutzinvestments denkt, sollte neben dem Klassiker Gold übrigens auch Holz ins Auge fassen, dessen Notierung in der Vergangenheit steigende Güterpreise stets überkompensierte.
Ein gewisser Anteil an „Wald“ kann in einem gut diversifizierten Depot also keinesfalls schaden, zumal der Sektor nur eine sehr geringe Korrelation zu anderen Asset-Klassen aufweist. Allerdings stellt sich hier die Frage nach dem geeigneten Anlagevehikel. Während viele Anbieter den Weg über ein branchenspezifisches Aktienportfolio auf Basis eines Baskets oder Index gehen, wählt die DWS unter ihrem neuen „Access-Label“ erstmals eine „geschlossene“ Fondslösung. Diese stützt sich wiederum auf eine Direktbeteiligung an ausgesuchten Wald- und Holzgebieten entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Rohstoffs. Die Vorteile sind offensichtlich und zeigen sich in einer weitgehenden Unabhängigkeit von den Bewegungen an den Aktien- und Rentenmärkten, was allerdings auch bedeutet, dass ein entsprechendes Branchen-Know-How vorhanden sein muss. Der Anbieter löst dieses Problem durch die Hinzuziehung des Spezialistenteams von FourWinds Capital Management, das auch die Suche und Auswahl potentieller Investitionen verantwortet und deren Umfang und zeitlichen Rahmen vorgibt. Als Orientierungshilfe dient deren hauseigener Phaunos Timber Fund, einer der größten in Europa vertriebenen Waldfonds, dessen Zielgruppe im institutionellen Bereich zu finden ist. Er verfolgt das Ziel der Maximierung der langfristigen Wertzuwächse und verteilt seine Investments dabei ebenso auf Waldflächen, wie auf Sägewerke und Produktionsstätten von Holzpellets, wobei erste Engagements in den USA, Brasilien, Uruguay, Serbien und Indonesien eingegangen wurden.
Um die Schwankungsintensität und das Rendite-/Risiko-Profil des Portfolios zu optimieren, verfügt der Access Global Timber Fonds über einen umfangreichen Diversifizierungsansatz, der bei der Objektauswahl drei wesentliche Grundsätze berücksichtigt. Zum einen die geografische Streuung, die eine globale Ausrichtung über Regionen und Klimazonen auf allen Kontinenten anstrebt. Die Gewichtung eines einzelnen Landes darf dabei 40 Prozent nicht überschreiten, wobei der Fokus auf politisch stabilen Staaten mit reifen Märkten wie Nordamerika, Australien und Neuseeland bzw. etablierten Holzmärkte wie in Skandinavien oder Teilen Lateinamerikas, liegt. Darüber hinaus können aber auch jederzeit attraktive, weniger entwickelte Regionen beigemischt werden.
Neben der räumlichen Diversifikation nimmt das Management auch eine Streuung nach Holzarten vor. Als Unterscheidungskriterium bietet sich hier die Beschaffenheit des Rohstoffs in Hart- und Weichholz an. So gehören Laubbäume wie die Eiche oder Espe zu den härteren, Nadelbäume wie Fichten, Tannen oder Kiefern, eher zu den weicheren Vertretern ihrer Spezies. Die jeweilige Gewichtung im Portfolio lässt sich dabei aus einer Kombination verschiedenster Einflussfaktoren bestimmen. Dazu gehören sowohl natürliche Gegebenheiten einer Art wie deren Wachstumsraten oder Erntezeiten, ebenso wie Kriterien, die die Endnutzung, Marktlage oder regionale Preisentwicklungen betreffen. Da Holzinvestments ungeachtet ihrer Gattung stets einen langfristigen Anlagehorizont voraussetzen, muss der Fonds zusätzlich nach dem Reifestadium diversifizieren. Denn nur durch ein ausgewogenes Verhältnis von Bäumen in unterschiedlichen Wachstumsphasen lassen sich Marktrisiken vermeiden und Einnahmeströme langfristig verstetigen. Auf der anderen Seite kann das Management aber auch je nach dem Investitionshintergrund flexibel auf Marktveränderungen reagieren, indem z.B. bei einer längerfristigen Ausrichtung einer einzelnen Anlage junge Waldflächen „angeschafft“ werden, wohingegen ältere Bestände zur Wahrnehmung kurzfristiger Marktchancen weiterverkauft oder wiederaufgeforstet werden können.
Der DWS Access Global Timber Fonds wurde mit einer Laufzeit von insgesamt 30 Jahren aufgelegt, wobei unterschiedliche Kündigungsmöglichkeiten z.B. nach 10, 15, 20 oder 25 Jahren bestehen. Die Mindestanlagesumme beträgt 10.000 USD zzgl. eines Ausgabeaufschlages von fünf Prozent. Die Zielrendite des Investments soll ca. acht bis zehn Prozent p.a. betragen, wobei nach dem dritten Jahr eine jährlich erfolgende Ertragsausschüttung angestrebt wird.
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