Kommentar
09:16 Uhr, 26.05.2003

DWS - Marktüberblick Schwellenländer

Die Entwicklung auf den asiatischen Aktienmärkten war im April maßgeblich von der SARS-Ausbreitung vor allem in China bestimmt. Fast folgerichtig hat es den chinesischen Markt am heftigsten getroffen. Zahlreiche Negativ-Meldungen haben auf die Stimmung und die Kurse gedrückt. Die Regierung in Peking musste eingestehen, die Zahl der Infizierten und Todesfälle zu niedrig angegeben zu haben. Der Chef der Fluggesellschaft Cathay Pacific sprach am 8. April von der größten Krise der Unternehmensgeschichte. Und die Weltbank hat am 24. April ihre Wachstumsprognosen für Asien um einen ganzen Prozentpunkt gesenkt.

Eine Schlagzeile aus Indien: Nachdem das Software-Unternehmen Infosys einen sehr verhaltenen Ausblick auf das kommende Finanzjahr gegeben hatte, fiel der Aktienkurs binnen zwei Tagen um 40 Prozent.

Ungeachtet der SARS-Problematik halten wir die ökonomischen Fundamentaldaten in Asien für solide und die Bewertungen für günstig. Bei den in asiatischen Aktien engagierten DWS-Fonds nutzen wir die derzeitige Schwäche für Zukäufe.

Getrieben von Telekomaktien und Bankwerten, haben sich die Aktienmärkte Lateinamerikas im April mit einem Plus von 14 Prozent stark präsentiert. Top-Performer in Osteuropa waren russische Öl- und Versorgerwerte; stimuliert haben insbesondere die Fusionspläne der beiden "Riesen" Yukos und Sibneft zum drittgrößten Ölunternehmen der Welt. Auch andere russische Aktien wie Lukoil (plus 21,8 Prozent), Mosenergo (plus 27,5 Prozent) und Surgutneftegaz (plus 33,5 Prozent) sind mit kräftigen Aufschlägen in das Blickfeld der Investoren gerückt. Die zu erwartende Privatisierung der bulgarischen DSK-Bank hat den Kurs der ungarischen OTP-Bank um 7,2 Prozent steigen lassen.

Der Markt für Emerging Markets Bonds hat sich im April sehr positiv entwickelt. Das gilt vor allem für lateinamerikanische, aber auch für osteuropäische Emissionen. Offenbar wird diese Anlageklasse auch aus Mangel an Alternativen zunehmend attraktiv. Nach dem Ende des Irak-Krieges dürften die fundamentalen Entwicklungen wieder an Bedeutung gewinnen. Das Management der in diesem Markt investierenden DWS-Fonds sieht die weitere Entwicklung positiv, hat sich jedoch defensiver positioniert, um bei einer möglichen Marktkonsolidierung Handlungsspielraum zu haben. Die hohe laufende Verzinsung ist derzeit der stärkste Performance-Treiber.

Auf den Corporate Bond-Märkten haben das Ende des Krieges im Irak und die freundlichen Aktienmärkte für gute Stimmung und engere Spreads (Renditeaufschläge) gesorgt. Das gilt für "High Yielder" ebenso wie für Papiere mit guter Bonität, und zwar sowohl in Euro als auch in US-Dollar.

Quelle: DWS

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