Kommentar
13:11 Uhr, 22.10.2003

DWS - Marktüberblick Pharma/Biotech

Der Pharmasektor hat im September von der Verschnaufpause an den Aktienmärkten profitiert und einen Teil seiner Underperformance seit März dieses Jahres wieder aufgeholt. Nach einem ansonsten weitgehend ruhigen Monat fokussiert sich das Interesse der Investoren neben "normalen" Produkteinführungen insbesondere auf gesundheitspolitische Themen.

In den kommenden Wochen wird sich entscheiden, ob die Gesundheitsreform in den USA scheitert oder sich Republikaner und Demokraten auf einen Kompromiss einigen können. Nachdem Präsident Bush vermittelnd in die Auseinandersetzung eingegriffen hat, sollte es unserer Meinung nach möglich sein, einen Versorgungsanspruch von Rentnern auf Medikamente ("Medicare Drug Benefit") bis zum Jahr 2006 einzuführen. Obwohl die Medikamente mit einem deutlichen Preisabschlag angeboten werden dürften, könnte sich das zusätzliche Umsatzvolumen positiv auf die Aktien von Arzneimittelherstellern und -großhändlern auswirken.

Daneben wird derzeit mit großem Interesse der Markterfolg kürzlich zugelassener Medikamente beobachtet: Bayers und GlaxoSmithKlines "Levitra" wird mit großem Werbeaufwand als Konkurrenzprodukt zu Pfizers "Viagra" auf dem US-Markt eingeführt; von großer Bedeutung ist auch der Absatz des Cholesterinsenkers "Crestor" von AstraZeneca.

Im Bereich der Medizintechnik meldete das Unternehmen Boston Scientific positive Daten zu so genannten "Drug Coated Stents" und damit den Durchbruch für eine neue Anwendung.

Die sich abzeichnende Gesundheitsreform in Deutschland sollte unserer Meinung nach nur mit geringfügigen Belastungen für die Pharmaindustrie verbunden sein. Erfreulich ist die Nachricht, dass Altana mit dem Pipeline-Produkt "Daxas" gegen die Raucherlunge anscheinend der medizinische Durchbruch gelungen ist.

Die Konsolidierung von Biotechnologie-Aktien im September ist vor allem auf Gewinnmitnahmen und die generelle Korrektur des Aktienmarktes zurückzuführen. Im vierten Quartal dieses Jahres sollten im Zeichen zahlreicher medizinischer Kongresse wieder die Fortschritte bei der Produktentwicklung in den Vordergrund rücken. Das könnte den Blick für die nach wie vor positive Fundamentalsituation des Sektors frei machen.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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