DWS - Markteinschätzung Pharma/Biotech
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Der Gesundheitssektor konnte sich im Februar nicht von der allgemeinen Marktentwicklung abkoppeln und musste Verluste hinnehmen. Das haben auch die allesamt erwartungsgemäß ausgefallenen Geschäftsergebnisse der großen Pharmaunternehmen wie Aventis, GlaxoSmithkline, AstraZeneca, Pharmacia, Sanofi Synthélabo und Schering für 2002 nicht verhindern können. Der Umsatz der europäischen Gesellschaften hat unter dem schwachen US-Dollar gelitten, sodass es zu deutlichen Kursabschlägen gegenüber den US-amerikanischen Wettbewerbern gekommen ist. Da sich dieser Effekt im 1. Quartal des laufenden Jahres noch verstärken könnte, sind Aktien solcher Unternehmen vorzuziehen, die - wie Schering - ihre Gewinne mit aktiven Währungsabsicherungsgeschäften absichern.
"Spannende" Nachrichten hat wieder der Biotechnologie-Sektor geliefert. Der Pharma- und Medizintechnikriese Johnson & Johnson hat für 2,4 Mrd. US-Dollar das Biotech-Unternehmen Scios übernommen, um sich die Rechte an dem viel versprechenden Produkt "Natrecor" gegen Herzversagen und an weiteren Entwicklungen zu sichern. Einer unserer Favoriten, NPS Pharmaceuticals, hat das Zusammengehen mit Enzon vereinbart, womit die Finanzierung der reich gefüllten Entwicklungspipeline gesichert sein dürfte. Verheerende Folgen für das US-Biotech-Unternehmen LaJolla Pharmaceuticals hatten die negativen Studienergebnisse zu dem einzigen Hoffnungsträger "Riquent", ein Medikament gegen die seltene genetisch bedingte und bisher nicht behandelbare Immunerkrankung Lupus. Der Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig eine breite Produktpipeline ist.
Eine starke Entwicklung hat der "Specialty"-Pharma-Bereich genommen. Die Zahlen von Nischenanbietern wie Biovail, Cephalon und Allergan haben die Erwartungen der Analysten zum Teil deutlich übertroffen. Kursbeflügelnd haben sich auch die Aussichten auf bevor stehende Produktzulassungen in diesem Marktsegment ausgewirkt.
In den nächsten Wochen stehen wichtige Konferenzen zu neurologischen, kardiologischen und allergischen Erkrankungen an. Die Ergebnisse und der Einfluss auf die Kurse könnten allerdings von der geopolitischen Entwicklung in den Hintergrund gedrängt bzw. überlagert werden.
Quelle: DWS
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