DWS - Markteinschätzung Emerging Markets
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Unter den asiatischen Börsen hat China mit einem Plus von 8 % im Januar die mit Abstand beste Performance erzielt. Die Aktienmärkte im "Wirtschaftswunderland" haben von der weitgehenden Unabhängigkeit von der Weltkonjunktur, einem hohen BIP-Wachstum und insbesondere der starken Rohstoff-Nachfrage profitiert. Heraus geragt haben Werte wie China Aluminium und Aktien von Kohlegesellschaften. Auch Thailand, wie China bereits im vergangenen Jahr Gewinner-Börse, hat sich in Erwartung eines hohen Wirtschaftswachstums freundlich präsentiert, wozu auch eine Ausweitung der Kreditvergabe durch die risikofreudigeren Banken beigetragen hat. Hingegen haben sich in Korea der hohe Ölpreis und der schwache US-Dollar negativ auf Produzenten und Exporteure ausgewirkt.
Die osteuropäischen Aktienmärkte sind mit Kursverlusten (CECE-Index minus 5,7 %) ins neue Jahr gestartet. Russische Ölwerte (Lukoil minus 10,1 %) konnten nicht von den hohen Ölpreisen profitieren und haben zu einem Minus im RTX-Index von 5,5 % beigetragen. Nach zwei Zinssenkungen um je 100 Basispunkte hat sich der ungarische Forint innerhalb eines Tages um 6 % abgewertet; die Volatilität von Währung und Aktienmarkt (BUX-Index minus 6,2 %) ist sprunghaft angestiegen. Für das Minus der polnischen Börse (WIG-Index minus 6,8 %) hat vor allem die Schwäche des Bankensektors (BRE Bank minus 24,0 %, Pekao minus 11,6 %) verantwortlich gezeichnet. Der tschechische PX50-Index konnte sich mit einem leichten Zuwachs von 1,4 % über Wasser halten.
Die Aktienbörsen Lateinamerikas litten unter der Währungsschwäche Mexikos und Venezuelas, aber auch unter der Situation in Brasilien. Argentinien und Peru konnten den MSCI Latin America-Index (minus 6,0 %) outperformen. Recht freundlich präsentierten sich im Januar Emerging Market Bonds, wobei Osteuropa wiederum besser als Lateinamerika abgeschnitten hat. Venezuelanische Titel waren auf Grund der innenpolitischen Auseinandersetzungen zu Jahresbeginn stark unter Druck geraten, konnten sich aber nach Wiederaufnahme der Ölexporte und damit dem Einsetzen der Deviseneinnahmen erholen. Daneben konnten insbesondere spekulative Emissionen, z.B. aus Nigeria und Ecuador, stark zugelegen. Wegen der anhaltenden Dollar-Schwäche sind die Anteilpreise von Fonds, die auf Euro-Basis in Emerging Market Bonds investieren, erneut gefallen. Die kurzfristigen Perspektiven hängen insbesondere von der weiteren Entwicklung des Irak-Konfliktes ab.
Am Corporate Bond-Markt hat der Januar - unterstützt durch anfangs freundliche Aktienmärkte - sehr freundlich begonnen, danach aber gedreht. Insgesamt gesehen ist die Bilanz dennoch positiv. Grundsätzlich ist eine zunehmende Abkoppelung der Spread-Bewegung von den Aktienkursen zu beobachten. Zu den Favoriten könnten nach wie vor Telekomwerte gehören.
Quelle: DWS
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