DWS Marktausblick 2002
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Die DWS rechnet für das erste Quartal 2002 mit weiterhin anziehenden Aktienkursen in Europa und Amerika. Die anhaltenden Kurserholungen, so Kaldemorgen, Leiter des Internationalen Aktienfonds-Managements der DWS, würden die Erwartungen auf eine konjunkturelle Wende in den kommenden vier bis sechs Monate vorwegnehmen. Eine insgesamt weltweit einsetzende wirtschaftliche Erholung sollte von den USA getragen werden. Die expansive Fiskalpolitik und die Zinssenkungen auf derzeit 1,75 % in den USA sollten Wirkung zeigen. Asien und Europa werden von einer Erholung des Exportmarktes USA entsprechend profitieren. Die anhaltenden strukturellen Probleme sorgen für eine Sonderstellung Japans.
Kaldemorgen betont, daß trotz der in den vergangenen Wochen wieder freundlicheren Börse die Risiken nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Im Laufe des Jahres 2002 werden die positiven Effekte aus den Zinssenkungen etwas in den Hintergrund und stattdessen die Unternehmensgewinne wieder in den Vordergrund treten. Negative Auswirkungen auf die Unternehmensergebnisse werden von den Anlegern zwar bereits erwartet - sollte der Trend im 2. Quartal nächsten Jahres aber noch anhalten, so könnten die Aktienmärkte erneut unter Druck geraten. Hinsichtlich einer politischen Eskalation im Nahen und Mittleren Osten meint Kaldemorgen: "Sollte sich der Krieg gegen den Terror doch zu einem Flächenbrand in anderen islamischen Ländern ausweiten oder weitere Terroranschläge in der westlichen Welt folgen, haben alle Prognosen keine Gültigkeit mehr."
Vor dem Hintergrund einer Konjunkturerholung erscheinen insbesondere die Sektoren Technologie und zyklische Konsumwerte interessant. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß einige Unternehmen im Technologiesektor bereits sehr hohe Bewertungen erreicht haben. Zu den attraktiven zyklischen Konsumwerten zählen Freizeit-/ Tourismus- und Medienunternehmen. Nicht-zyklische Konsumwerte sollten bei einer Konjunkturerholung hingegen "underperformen". Dieser allgemeinen Marktunsicherheit wird in den DWS-Fonds u. a. durch einen höheren Anteil von Öl-Aktien begegnet. "Öl-Aktien", so Kaldemorgen, "sind eine Versicherung gegen die Ausweitung des Konfliktes in Afghanistan." Unternehmen des Automobilsektors werden von der DWS negativ eingeschätzt. Zum einen sind die Märkte tendenziell gesättigt, zum andern werden die US-Absatzzahlen mit teuren Finanzierungsangeboten (Zero-Cost financing) künstlich hochgehalten. Beides wird die Unternehmenskennzahlen in der Zukunft belasten. Premiummarken könnten eine Ausnahme bilden, da sie konstant Marktanteile hinzugewinnen, ohne dabei die Margen senken zu müssen. Der Biotechsektor weist langfristig weiterhin positive Aussichten auf, allerdings bei einer anhaltend hohen Volatilität. Pharmawerte sind zurzeit zumindest relativ gesehen nicht zu hoch bewertet. Sie könnten zur Diversifikation herangezogen werden.
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