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14:48 Uhr, 27.01.2006

DWS fordert Zerschlagung von Siemens

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Die Fondsgesellschaft DWS fordert vom Siemens-Management offenbar eine völlige Änderung der gegenwärtigen Strategie. Einem Zeitungsbericht zufolge, sprach sich Deutschlands größter Fondsanbieter am Donnerstag auf der Hauptversammlung von Siemens für eine Aufteilung des Münchener Technologiekonzerns aus. "Wir schlagen eine Zellteilung vor", zitiert das "Handelsblatt" den Fondsmanager Henning Gebhardt. Nach dem Vorbild von HypoVereinsbank und Bayer solle sich Siemens auf einige Kernbereiche konzentrieren und die restlichen Sparten abspalten. So könne das Unternehmen endlich Margen erzielen, die an das Niveau der Konkurrenten heranreichten, sagte der Fondsmanager laut "Handelsblatt".

"Schaut man auf die Ereignisse der letzten Jahre, kann man nicht wirklich von einem fitten Unternehmen sprechen", begründete Gebhardt seine Forderung. Der Aktienkurs belege, dass das Management dringend handeln müsse, so Gebhardt.

Wie das "Handelsblatt" weiter schreibt, stand Gebhardt mit seiner Forderung nach einschneidenden Änderungen gestern nicht allein da. "Ich verlange eine Verschlankung des Unternehmens", sagte auch der Aktionärsschützer Willi Bender. Es reiche nicht, "lahme Enten von einem Teich in den anderen zu schieben – die bleiben weiter lahme Enten". Bender spielte damit auf den Verkauf des hoch defizitären Geschäfts mit der Computerwartung an. Den Bereich hat Siemens jüngst von der verlustreichen IT-Tochter SBS an den Computerbauer Fujitsu Siemens weiter gereicht, an dem der Konzern die Hälfte der Anteile hält.

Siemens-Chef Klaus Kleinfeld will von einer Zerschlagung allerdings nichts wissen. Der Manager verwies auf die Synergien zwischen den Bereichen und die Größenvorteile eines Konzerns etwa im Vertrieb, in der Forschung und im Einkauf. Kleinfeld: "Siemens ist als Summe mehr wert als die Einzelteile."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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