DWS - Entwicklung der Fondsmärkte Japan
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Der japanische Fondsmarkt verzeichnete mit einem Minus von 20,5% in Yen bzw. 26,1% in Euro im vergangenen Jahr weltweit den stärksten Rückgang der verwalteten Anlagegelder. So sank das Fondsvolumen von 45,3 Billionen Yen Ende 2001 auf 36 Billionen Yen bzw. 289 Mrd. Euro Ende 2002. Bei der Verteilung der Anlagegelder auf die einzelnen Assetklassen zeichnet sich in Japan seit November 2001 entgegen dem weltweiten Trend eine Verschiebung der Anlagegelder von Geldmarkt- und Rentenfonds hin zu Aktienfonds ab. So stiegen die von japanischen Anlegern in Aktienfonds gehaltenen Mittel trotz schwacher Aktienmärkte von 14,9 Billionen Yen Ende 2001 auf 16,3 Billionen Yen bzw. 132 Mrd. Euro Ende 2002, dies insbesondere aufgrund hoher Nettomittelzuflüsse von 3,9 Billionen Yen. Der Aktienanteil in den Portfolios japanischer Fondsanleger erhöhte sich damit von rund 33% Ende 2001 auf fast 46% Ende 2002! Rentenfonds verzeichneten auch im vergangenen Jahr aufgrund ihrer niedrigen Rendite, die vor allem auf die anhaltende Niedrigzinspolitik der japanischen Notenbank zurückzuführen ist, deutliche Mittelabflüsse. So reduzierte sich deren Anteil, der Ende 2001 noch 50% aller Anlagegelder ausmachte, innerhalb eines Jahres auf 39,2% des gesamten Fondsvermögens, verursacht durch Mittelabflüsse von 8,5 Billionen Yen (68,4 Mrd EUR). Rentenfonds wiesen Ende 2002 ein Volumen von ca. 14 Billionen Yen (113 Mrd. Euro) auf. Geldmarktfonds - mit einem Portfolioanteil von aktuell etwa 15,3% und einem Anlagevolumen von 5,5 Billionen Yen (44 Mrd. EUR) - verwalteten im Oktober 2001 noch 18,5 Billionen Yen, fast das Dreieinhalbfache. Die kontinuierlichen Abflüsse aus Geldmarktfonds im vergangenen Jahr sind nach wie vor auf den anhaltenden Vertrauensverlust der japanischen Anleger seit November 2001 zurückzuführen. Aufgrund der Insolvenz des amerikanischen Konzerns Enron, dessen Papiere in vielen japanischen Geldmarktfonds steckten, hatten japanische Anleger seinerzeit beträchtliche Verluste erlitten.
Japanische Anleger haben aufgrund der Niedrigzinspolitik derzeit wenig Alternativen zu Aktienfonds, daher die anhaltenden Mittelzuflüsse. Entscheidend für die Erholung des japanischen Fondsmarktes ist die Überwindung der derzeitigen Konjunktur- und Marktschwäche. Daran krankt zur Zeit auch noch die Akzeptanz der seit der Rentenreform im Oktober 2001 geförderten japanischen Sparpläne im Rahmen der privaten und betrieblichen Altersvorsorge.
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