DWS Entwicklung der Fondsmärkte Europa
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Die Entwicklung des europäischen Fondsmarkts im Jahr 2002 zeigt ein differenziertes Bild. Die verwalteten Anlagegelder verringerten sich im europäischen Durchschnitt um 8,4% auf 3.659 Mrd. Euro Ende Dezember 2002. Allerdings relativiert sich diese Zahl bei genauerer Betrachtung der nationalen Fondsmärkte. Während in Frankreich, Spanien und Italien die verwalteten Fondsvolumina relativ stabil blieben, kam es in Ländern mit relativ hoher Aktienquote, wie z.B. Großbritannien, der Schweiz und Deutschland zu zweistelligen prozentualen Rückgängen. Per Saldo investierten europäische Anleger im vergangenen Jahr 52,8 Mrd. Euro neue Gelder in Investmentfonds. Ein Großteil dieser neuen Mittel floss vor allem in Geldmarktfonds, während Aktien-, aber verstärkt auch Rentenfonds und gemischte Fonds in einigen Ländern Abflüsse beobachten mussten. Entsprechend verzeichneten Aktienfonds in Europa ein Minus von 28,5% mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 1 Billion Euro Ende 2002. Unter Berücksichtigung der Mittelzuflüsse in Aktienfonds europaweit ergibt sich eine durchschnittliche Performance von -30%. Gemischte Fonds reduzierten sich um 18,6% auf 331 Mrd. Euro, während Rentenfonds ein Plus von 4,7% auf knapp 970 Mrd. Euro verbuchen konnten. Die in Geldmarkt- und geldmarktnahen Fonds verwalteten Gelder erhöhten sich im selben Zeitraum um 18,8% auf 627 Mrd. Euro.
Zu den Ländern mit Zuwachsraten bei den Fondsvolumina gehörten im Jahr 2002 Finnland mit +5,1%, Österreich mit +3,4%, Dänemark mit +2,2% (DKK) und Portugal mit +1,6%. Einen Rückgang der Fondsvolumina hingegen verzeichneten Frankreich mit - 2,5%, Spanien mit -3,9%, Griechenland mit -5,2%, Luxemburg mit -7,3%, Italien mit -9,3%, Belgien mit -12,1%, Deutschland mit -14,1%, Schweiz mit -17,8% (CHF), Großbritannien mit -17,9% (GBP), Norwegen mit -18,6% (NOK), Schweden mit -20,4% (SEK) sowie die Niederlande mit -21,1%.
Die Zahl der Publikumfonds hat sich im selben Zeitraum entgegen dem Trend auf 1856 erhöht. Frankreich - mit einem moderaten Rückgang von 2,5% - verteidigte seine Position als Europas größter Fondsmarkt vor allem aufgrund von Nettomittelzuflüssen von fast 21 Mrd. Euro sowie eines im europäischen Durchschnitt eher geringen Anteils von Aktienfonds im Gesamtportfolio. Dagegen rutschte Großbritannien mit seiner traditionell hohen Aktiengewichtung, die in den Portfolios der Fondsanleger einen Rückgang des Fondsvermögen von 235 Mrd. GBP Ende 2001 auf 193 Mrd. GBP Ende 2002 induzierte, hinter Deutschland auf Platz 4 ab. Deutschland verzeichnete trotz Mittelzuflüssen bei Aktien-, Geldmarkt- und gemischten Fonds einen Rückgang der Fondsvolumina um 14,1% auf 311 Mrd. Euro.
Entgegen dem weltweiten Trend verzeichnete Osteuropa im Rahmen des aggregierten Anlagevolumens Polens, Tschechiens und Rumäniens einen Anstieg von mehr als 70% auf 9 Mrd. Euro. Der Anstieg ist vor allem auf Mittelzuflüsse zurückzuführen und dürfte sich bei positiver wirtschaftlicher Entwicklung in den nächsten Jahren mit ähnlich hohen Wachstumsraten fortsetzen.
Im Fünfjahresvergleich haben sich seit Ende 1997 die Volumina der Publikumsfonds in Europa von 1.640 Mrd. Euro auf 3.659 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Bei differenzierter Betrachtung der Wachstumsdynamik der regionalen Fondsmärkte im Fünfjahresvergleich fallen vor allem Italien mit einem Anstieg von 131% und Frankreich mit einem Anstieg von 65% auf.
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