DWS - Entwicklung der Fondsmärkte 2002
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Weltweit verzeichnete die Investmentbranche im abgelaufenen Jahr einen deutlichen Rückgang der verwalteten Anlagevermögen privater Investoren. Vor dem Hintergrund des schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeldes und der globalen Börsenabschwächung reduzierte sich das verwaltete Fondsvermögen im vergangenen Jahr um 17,8% auf 10,7 Billionen Euro. Unter Berücksichtigung der starken Euro-Aufwertung gegenüber dem USD in den vergangenen Monaten relativiert sich der Rückgang auf ein Minus von 8,5%. Während sich die Anlagevolumina in den USA, Europa und Kanada um ca. 8% in jeweiliger Landeswährung verringerten, fiel der Rückgang in Australien mit einem Minus von 4,5% vergleichsweise moderat aus. Einen zweistelligen Rückgang der verwalteten Aktiva mit über 20% musste hingegen Japan hinnehmen.
Der Rückgang der Anlagevolumina lässt sich zum einen auf deutlich gesunkene Mittelzuflüsse zurückführen. Länder wie z.B. Japan, die Schweiz oder Italien verbuchten per Saldo sogar Abflüsse. Zum anderen haben die Kursverluste an den internationalen Aktienmärkten - der Dow Jones verlor im Betrachtungszeitraum fast 17%, der japanische Nikkei mehr als 18% und der europäische Marktindex DJ Stoxx über 32% - Spuren in den nationalen Fondsmärkten hinterlassen, dies verstärkt in Ländern mit einer traditionell hohen Aktiengewichtung.
Dem standen aber bei Rentenfonds Kursgewinne angesichts gesunkener Renditen gegenüber; allerdings konnten sie die Rückgänge der Fondsvermögen nicht kompensieren. Neben Rentenfonds haben die Fondsgesellschaften auch durch innovative Produkte wie Aktienfonds mit Absicherung, Garantieprodukte oder Fonds mit "Absolute Return"-Ausrichtung dem Absatz neue Impulse zu geben versucht. Dieses breite Spektrum von Fondsarten hat zur Absatzstabilisierung beigetragen und die Attraktivität von Investmentfonds weiter gewahrt. Dies belegt nicht zuletzt die hohe Zahl von Fondsanlegern. Sie belief sich auf dem weltgrößten Fondsmarkt USA Ende 2002 auf fast 95 Millionen - kaum weniger als Ende 2001. Auch in Deutschland bleibt das Niveau hoch. Auch wenn die Zahl der Aktienfondsanleger angesichts der schwierigen Umstände in 2002 von 9,3 auf 8,3 Millionen abgenommen hat, liegt sie damit immer noch 4 Mal höher als vor 5 Jahren.
Unverändert breit klafft allerdings das Niveau der pro-Kopf-Fondsvermögen in den einzelnen Ländern auseinander: Deutschland ist weiter "Schlusslicht" unter den großen europäischen Ländern mit 3.766 Euro, in Spanien liegt das pro-Kopf-Fondsvermögen bei 4.239 Euro, in Großbritannien bei 4.937 Euro, in Italien bei 8.104 Euro und in Frankreich bei 9.194 Euro. Die USA führen den Vergleich mit 21.303 Euro an; 35% davon sind in Altersvorsorgeplänen, insbesondere IRA's und 401 (k)-Plänen angelegt. Diese Zahlen unterstreichen das langfristige Potential des Fondssparens in Europa.
Quelle: DWS
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